KKR habe seinen direkten Anteil von zuletzt 3,21 Prozent ebenfalls leicht erhöht, liege aber weiter unter der nächsten Meldeschwelle von fünf Prozent der Stimmrechte. ProSieben kommentierte dies nicht und verwies auf die Hauptversammlung am Mittwoch. KKR wollte sich nicht dazu äußern, von CMI war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Dem neuen ProSieben-Chef Rainer Beaujean steht beim virtuellen Aktionärstreffen der erste große öffentliche Auftritt bevor - und dies sicher unter den Argus-Augen der Großaktionäre. Beaujean ist seit Juli 2019 Finanzchef und hat nach dem unfreiwilligen Abgang von Max Conze als Konzernchef Ende März zusätzlich die Funktion des Vorstandsprechers übernommen. ProSiebenSat.1-Aktionär Deka Investment hält Beaujean aber nur kurzfristig für den richtigen Kandidaten, um sich "auf Kosten-, Liquiditäts- und Cashflow-Management zu konzentrieren". Denn die Fondsgesellschaft betonte auch: "In der Zeit danach sollte aber unbedingt ein branchenerfahrener Topmanager das Unternehmen führen."

Der Großaktionär Mediaset rief Beaujean jüngst mit ungewöhnlich harschen Worten auf, eine Wachstumsstrategie vorzulegen. Der von der Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte Medienkonzern ist mit rund 24,2 Prozent größter Eigentümer des bayerischen Unternehmens. Knapp zwölf Prozent halten die Italiener direkt, den Rest über Finanzinstrumente. Der Investor CMI um Kretinsky hatte zuletzt zehn Prozent gemeldet und inzwischen seinen Anteil dem Insider zufolge etwas erhöht. Darüber berichtete auch die "Süddeutsche Zeitung". Nach Reuters-Informationen stockte die US-Beteiligungsfirma KKR ebenfalls beim Stimmrecht leicht auf. Der Finanzinvestor hatte vor vier Wochen erklärt, er sei wieder bei ProSieben eingestiegen und halte direkt 3,21 Prozent und über andere Finanzinstrumente zwei Prozent.

rtr