Aktien der United-Internet-Tochter werden am unteren Ende der Preisspanne zugeteilt. Wie sollen Anleger agieren?
Die United-Internet-Tochter Ionos muss sich vor ihrem morgigen Börsendebüt (8. Februar) mit einem Emissionspreis am unteren Ende der Erwartungen begnügen. Die Aktien werden laut Nachrichtenagentur Reuters mit Bezug auf eine begleitende Bank zu 18,50 Euro ausgegeben und damit am unteren Ende der Preisspanne (18,50 bis 22,50 Euro). Die Zeichnungsfrist ist heute (7. Februar) um 14 Uhr abgelaufen. Die Emission soll "vielfach überzeichnet" gewesen sein.
Der erste Börsengang des Jahres fällt damit kleiner aus als erwartet. Ionos kommt auf einen Börsenwert von zunächst knapp 2,6 Milliarden Euro, das Emissionsvolumen liegt bei 447 Millionen Euro. Ursprünglich war in Finanzkreisen ein potenzieller Börsenwert von vier bis fünf Milliarden Euro ins Spiel gebracht worden. Doch das Marktumfeld hat sich seitdem vor allem mit Blick auf das steigende Zinsniveau geändert.
Heruntergeschraubte Erwartungen - dennoch Kurspotenzial
Das hat Hoffnungen gedämpft, dass der Ionos-Börsengang auch Bewegung in den deutschen Markt für Börsengänge (Initial Public Offerings, IPO) bringen könnte – als „Eisbrecher“ für weitere Kandidaten wie den Spezialglashersteller Schott Pharma, die Thyssenkrupp-Wasserstofftochter Nucera und das Jobportal Stepstone von Springer. „Ionos ist nicht der Dosenöffner, und alle kommen herausgesprudelt“, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Investor aus Deutschland.
Ionos ist eine Tochter des Mobilfunk- und Internetkonzerns United Internet (75,1 Prozent) und des Finanzinvestors Warburg Pincus (24,9), die im Zuge der Transaktion jeweils Anteile abgeben. Der Streubesitz soll nach dem IPO bei 17 Prozent liegen.
Fazit: Trotz der vorsichtigeren Bewertung hat Ionos ein durchaus vielversprechendes Geschäftsmodell mit führender Marktposition, einem hohen Anteil wiederkehrender Erträge und hohen Margen. Auch gemessen am Börsenwert von Wettbewerbern wie dem US-Unternehmen Godaddy hat die Ionos-Aktie deutliches Kurspotenzial. Kritiker bemängeln die Eigentümer- und Kapitalstruktur, vor allem die Dominanz der Altaktionäre. Die Redaktion von BÖRSE ONLINE schätzt die Aktie dennoch als aussichtsreich ein.
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