China-Investoren wissen mittlerweile zu unterscheiden: Renminbi bedeutet Währung, die Bezeichnung Yuan wird genutzt, wenn ein bestimmter Betrag des im Reich der Mitte verwendeten Zahlungsmittels gemeint ist. Die Nachfrage nach Renminbi-Anleihen steigt jedenfalls.
Nach Angaben des China Internet Information Centers waren Ende August rund 900 ausländische Anleger mit rund 2,8 Billionen Yuan in Renminbi-Anleihen engagiert. Allein im Monat August kamen 130,4 Milliarden Yuan neu hinzu, das entspricht rund 16 Milliarden Euro.
Die hohe Nachfrage nach Renminbi- Bonds hat mehrere Gründe. Während die Industriestaaten noch tief in der Rezession stecken, wird Chinas Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr voraussichtlich um zwei und im kommenden Jahr um über sieben Prozent zulegen. Die schnelle Rückkehr auf den Wachstumspfad macht weitere Zinssenkungen der People’s Bank of China eher unwahrscheinlich. Der Renminbi sollte davon profitieren. Zudem werfen chinesische Staatsanleihen deutlich mehr ab als US-Treasuries oder deutsche Bundesanleihen. Auch erhöhen immer mehr Notenbanken ihren Anteil an Renminbi-Reserven.
Mit dem iShares China CNY Bond ETF können Privatanleger die Chancen nutzen. Der Exchange Traded Fund bildet die Wertentwicklung des Bloomberg Barclays Treasury + Policy Bank Index physisch ab. Er enthält auf Renminbi lautende Staatsanleihen und Bonds, die von Instituten wie der Export-Import Bank of China emittiert werden. Nach kräftigen Verlusten von März bis Juni hat sich der ETF wieder erholt. Seit Jahresanfang legte er um fast vier Prozent zu.