Bei genauerer Betrachtung ist diese Einschätzung nicht allzu verwunderlich. China-Flaute und Euro-Krise zum Trotz - Deutschlands Wirtschaftsmotor brummt weiter. Das zeigt sich im Inlands-Geschäft genauso wie im Export. Weiterhin gilt: Die Welt liebt deutsche Produkte. Das zeigt nicht nur das beständige Wachstum der deutschen Exporte, sondern auch die jüngsten Verschiebungen bei den wichtigsten Kunden.
Nach mehr als einem halben Jahrhundert ist unser Nachbarland Frankreich nicht mehr der größte Absatzmarkt der deutschen Unternehmen. Im ersten Halbjahr 2015 avancierten die Vereinigten Staaten erstmals zum größten Abnehmer von Waren "Made in Germany". Im ersten Halbjahr stieg die Warenausfuhr in die USA um fast 24 Prozent auf knapp 56 Milliarden Euro an. Die Exporte nach Frankreich wuchsen dagegen nur um rund vier Prozent auf 53,5 Milliarden Euro.
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Amerikaner kaufen deutsche Produkte
Seit 1961 war Frankreich ununterbrochen der wichtigste Kunde. Das wird sich nach einer Prognose des des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) dauerhaft ändern. "Der Aufstieg der USA an die Spitze ist keine Eintagsfliege", sagt der DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Wenn ein geografisch so weit entfernter Markt zum Kunden Nummer eins aufsteige, zeige das, wie beliebt deutsche Produkte im Ausland sind.
Die Aussichten für weiter gute Geschäfte mit der weltgrößten Volkswirtschaft seien dabei gut. Komme es zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, werde das der Nachfrage nach deutschen Waren in Amerika einen weiteren Schub geben, prognostiziert Treier. Bereits jetzt nimmt die deutsche Wirtschaft fast jeden zehnten im Ausland verdienten Euro in den USA ein.
US-Kunden werden immer wichtiger
Ein Grund für die boomenden Exporte ist das robuste Wachstum in den Vereinigten Staaten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2015 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 2,5 Prozent und für 2016 mit 3,0 Prozent, während für Frankreich jeweils nur ein halb so hohes Tempo prognostiziert wird. "Wir sehen zudem eine Re-Industrialisierung in den USA: Dort werden wegen der niedrigen Energiekosten viele neue Fabriken und Produktionsstätten hochgezogen. Dafür werden Maschinen und Ausrüstungen aus deutscher Produktion benötigt", erklärt Treier Beflügelt werden die deutschen Exporte zudem vom schwächeren Euro, der seit Anfang 2014 um knapp 20 Prozent gegenüber dem Dollar abwertete. Durch die Abwertung wurden deutsche Waren in den USA und in anderen Ländern außerhalb der Eurozone billiger, wodurch tendenziell die Nachfrage steigt. Die Amerikaner seien zudem relativ preissensible Käufer, selbst wenn es um Luxusprodukte wie deutsche Autos gehe, berichtet Treier.
Diese Tatsache zeigte sich zuletzt deutlich beim Absatz der deutschen Auto-Hersteller. Sie feierten im Geschäft mit den Vereinigte Staaten gerade den besten Start in die zweite Jahreshälfte seit zehn Jahren: Im Juli zog der US-Absatz um gut fünf Prozent auf 1,5 Millionen Fahrzeuge an. Die steigende US-Nachfrage kommt den deutschen Unternehmen gelegen - als Ausgleich für das ebenfalls wichtige China-Geschäft.
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Gute Perspektive für deutsche Aktien
Aufgrund der wirtschaftlichen Abkühlung in China, nehmen die deutschen Exporte in die Volksrepublik nicht mehr so flott zu wie in der Vergangenheit. Dennoch verkauften die deutschen Unternehmen im ersten Halbjahr 2015 Waren im Wert von 36 Milliarden Euro nach China, hinter den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.
Unterm Strich bleiben denn auch die deutschen Unternehmen mit ihren vielen Absatzmärkten rund um den Globus gut aufgestellt. "Begünstigt vom schwachen Euro stiegen die Exporte sehr viel stärker als die Importe", erklärt das Statistische Bundesamt. Durch den gesunkenen Euro-Kurs werden Waren in wichtigen Märkten wie den USA, Großbritannien oder der Schweiz billiger.
Die deutsche Wirtschaft wird deshalb nach Einschätzung der Bundesbank weiter kräftig wachsen. Die Voraussetzungen dafür seien aus heutiger Sicht gegeben, schreiben die Konjunkturexperten der Zentralbank in ihrem jüngsten Monatsbericht. Vom privaten Verbrauch dürften künftig stärkere Impulse für die Konjunktur ausgehen als im Frühjahr. Die Haushalte besäßen einen höheren Spielraum für Ausgaben, da der Ölpreis erneut gesunken und die Teuerungsrate insgesamt gering sei. Zudem hätten sich die Einkommenserwartungen noch weiter verbessert.
Auch die Unternehmen sind zuversichtlich. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft stieg im August um 0,3 auf 54 Punkte. Zur Berechnung des Index werden Manager von 1000 Dienstleistern und Industriebetrieben nach ihrer Einschätzung der Wirtschaft befragt. Index-Werte über 50 signalisieren Wirtschaftswachstum. Das Teil-Barometer für die Industrie kletterte sogar um 1,4 Punkte auf 53,2 Zähler. Das ist der beste Wert seit fast anderthalb Jahren.
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Ausgabefreudige Verbraucher
Andere aktuelle Daten belegen ebenfalls die gute Konjunkturlage. Wie von der Bundesbank erwartet, zieht schon jetzt die Binnenwirtschaft an. Bemerkbar macht sich das unter anderem an glänzenden Geschäften im Gastgewerbe. Hotels und Restaurants nahmen im Juni 7,4 Prozent mehr ein als ein Jahr zuvor. "Das ist der kräftigste Zuwachs seit Beginn dieser Statistik im Januar 1995", erklärte das Statistische Bundesamt.
"Gastronomie und Hotellerie bleiben markante Zugpferde für das Wirtschaftswachstum und den Arbeitsmarkt in Deutschland", sagte der Präsident des Branchenverbandes Dehoga, Ernst Fischer. Das Gastgewerbe stellt angesichts der guten Aussichten verstärkt ein. Ende Mai zählte es 986.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit so viele wie nie zuvor. Das waren fast sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Wegen Rekordbeschäftigung, steigender Löhne und fallenden Energiepreisen sitzt das Geld bei den Verbrauchern locker. Doch nicht nur ausgabefreudige Verbraucher bringen die deutsche Wirtschaft in Schwung. Auch im Export läuft es immer noch gut für die deutschen Unternehmen.
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Günstige deutsche Aktien
Fundamental spricht also einiges für die Investition in deutsche Aktien. Zudem sind deutsche Aktien nach der jüngsten Korrektur jetzt noch attraktiver bewertet als zuvor. So sind deutsche Aktien an der Börse derzeit nur noch dem 13fachen ihrer im nächsten Jahr erwarteten Gewinne bewertet. Gleichzeitig nähert sich die durchschnittliche Dividendenrendite wieder der Traum-Marke von drei Prozent.
Mit ETFs läßt sich das Deutschland-Thema leicht - und äußerst preisgünstig - spielen. Es gibt einen ganzen Schwung von ETFs für deutsche Standardaktien, doch am besten greifen Anleger zum iShares Core Dax ETF (ISIN DE005933931). Dieser ETF war der erste in Deutschland gelistete Dax-ETF und ist bis heute nicht nur der am stärksten gehandelte ETF an der Deutschen Börse, sondern auch fast der größte und preiswerteste ETF.
Mit einem verwalteten Vermögen von knapp acht Milliarden Euro ist der iShares Core Dax ETF der drittgrößte ETF, der an Xetra, der Handelsplattform der deutschen Börse, gehandelt wird. Der iShares-Dax- ETF ist dabei lediglich mit jährlichen Gesamtkosten von 0,16 Prozent belastet. Besser noch: Weil er der mit Abstand umsatzstärkste ETF in Deutschland ist, gibt es bei ihm auch fast keine Spanne mehr zwischen An- und Verkaufspreis.
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Intensiver Handel mit minimalem Spread
Durchschnittlich rund 1,7 Milliarden Euro beträgt der monatliche Handelsumsatz dieses ETFs. Bei diesem extrem hohen Wert können Anleger ziemlich sicher sein, dass sie auch in angespannten Börsensituationen den ETF zu einem fairen Preis verkaufen können.
Der iShares Core Dax ETF hält alle 30 Dax-Aktien jederzeit in der entsprechenden Menge im Portfolio und verwendet keine Derivate um den deutschen Leitindex abzubilden. Wie beim Performance-Index Dax auch, werden beim iShares Core Dax ETF die von den Unternehmen gezahlten Dividenden nicht an die Anleger ausgeschüttet, sondern am Dividendentag sofort dem Fondsvermögen zugerechnet.
Die Branchenzusammensetzung des Dax ist ebenfalls günstig. 17 Prozent des Index besetzen Finanz-Unternehmen, denen viele Börsenprofis große Kurschancen einräumen. Daneben sind im Dax auch Hersteller von Konsumgütern mit rund 20 Prozent Anteil stark vertreten. Diese Unternehmen profitieren besonders intensiv von der anziehenden Konjunktur im In- und Ausland.
iShares Core Dax ETF
ISIN: DE005933931
Gesamtkostenquote: 0,16 Prozent
Replikationsmethode: physisch
Ertragsverwendung: thesaurierend