Europäische Werte haben sich vom Corona-Schock wieder ganz gut erholt. Der MSCI Europe weist zwar seit Jahresanfang immer noch ein Minus von elf Prozent auf, doch in den vergangenen drei Monaten legte er rund zwölf Prozent zu. Nun aber warnte die Industrieländer-Organisation OECD jüngst davor, dass der Wirtschaftseinbruch in diesem Jahr noch gravierender ausfallen wird, als sie zunächst befürchtet hat. Sollte man also Positionen besser abbauen?
Nicht zwingend. Zum einen dürfte die tiefe Rezession an den Aktienmärkten schon weitgehend eingepreist sein. Anleger sollte es daher nicht überraschen, wenn sich der Konjunktureinbruch in den kommenden Quartalsberichten vieler Unternehmen widerspiegelt - beziehungsweise es Gewinnwarnungen hagelt. Zum anderen wird im kommenden Jahr die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen. Die Annahme, dass der positive Börsentrend anhält, ist daher begründet.
Kurstreibende Konzentration
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Mit dem iShares Edge Europe Momentum Factor ETF können Anleger mit nur einem Papier gezielt und dennoch breit gestreut auf Europas Kurstreiber setzen. Der Exchange Traded Fund bildet die Wertentwicklung des MSCI Europe Momentum Index ab. Dieser umfasst die Aktien von Firmen, die schon in den vergangenen sechs und zwölf Monaten deutliche Anstiege verzeichnet haben und bei denen der Indexanbieter annimmt, dass sie auch weiterhin gut abschneiden werden.
Die Konzentration auf Europas Gewinner hat sich bewährt. Der iShares Edge MSCI Europe Momentum Factor ETF legte in den vergangenen drei Monaten 15 Prozent zu. Seit Jahresanfang weist das Indexpapier ein Plus von 1,4 Prozent auf. Schon in den vergangenen Jahren hatte der Momentum-Index immer mal wieder die Nase vor dem MSCI Europe. Im Jahr 2019 schnitt er laut MSCI rund vier Prozentpunkte besser ab, im Jahr 2018 verlor er rund ein Prozentpunkt weniger. Und im Jahr 2010 - seinerzeit flammte die Eurokrise auf - schaffte er eine Outperformance von zwölf Prozentpunkten.
Während der MSCI Europe 425 Titel umfasst, beinhaltet der iShares MSCI Europe Momentum lediglich 128 Werte aus 15 europäischen Ländern. Unter den Top-Positionen finden sich derzeit unter anderem das französische Unternehmen Air Liquide, der spanische Versorger Iberdrola und das britische Unternehmen Reckitt Benckiser. Die Verteilung der Mittel auf einen Einzeltitel ist auf maximal fünf Prozent begrenzt.
Deutliche Unterschiede zum MSCI Europe weist der Momentum-ETF in der Banchengewichtung auf. So stecken derzeit über 30 Prozent der Mittel in Pharmawerten wie Sanofi. Im MSCI Europe sind Gesundheitstitel nur mit rund 17 Prozent vertreten. Auch der IT-Sektor ist im Momentum-ETF wesentlich prominenter vertreten.