Die Folgen der Hitzewelle und des Ausbleibens von Regen in diesem Sommer sind nicht zu übersehen. Auf den Flüssen Rhein und Elbe ist die Binnenschifffahrt nur noch bedingt möglich. Europas Bauern drohen Ernteausfälle in Milliardenhöhe. Und in Kalifornien wüten gleich ein Dutzend Waldbrände. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Klimaforscher prophezeien bereits längere und intensivere Trockenphasen als bislang. Zu jenen Regionen, die am schwersten von Wetterextremen betroffen sein werden, zählen Experten den Norden Chinas.

Je häufiger Dürren auftreten, umso wertvoller wiederum wird der Rohstoff Wasser. Laut dem Umweltbericht der Vereinten Nationen werden im Jahr 2025 rund 1,8 Milliarden Menschen in Gegenden mit ungenügender Wasserversorgung leben. Im Jahr 2050 droht Studien des Center for Environmental Systems Research der Universität Kassel zufolge bereits jeder vierten Stadt weltweit Wasserknappheit.

Für Unternehmen, die sich entlang der Wertschöpfungskette Wasser aufgestellt haben, sind das allerdings gute Nachrichten. Die Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen wird in den kommenden Jahren deutlich steigen.

Anleger können daran mitverdienen. Der iShares Global Water ETF bildet die Wertentwicklung des S & P Global Water ab. Der Index enthält die weltweit 50 größten Firmen, die ihr Geld mit der blauen Ressource erwirtschaften.

In den vergangenen vier Wochen legte das Indexpapier um vier Prozent zu, auf Sicht von drei Jahren um rund 19 Prozent. US-Werte wie American Water sind mit 48 Prozent gewichtet. Das Unternehmen versorgt in 46 Bundesstaaten sowie in Kanada jeden Tag insgesamt 15 Millionen Menschen mit Trinkwasser. Die von konjunkturellen Bedingungen unbeeinflussten Erträge werden von sicherheitsorientierten Investoren geschätzt.

Auch an Wachstumsfantasie mangelt es nicht. American Water erwirbt immer wieder Wasserversorgungssysteme von Kommunen. In den vergangenen sechs Monaten legte der Titel um 20 Prozent zu.

70 Millionen Tonnen Wasser täglich



Zu den kursstärksten Aktien im Wasser-ETF zählt jedoch China Water Affairs. Die Aktie stieg innerhalb eines Jahres um 115 Prozent. Das Unternehmen betreibt Wasserwerke im Reich der Mitte und versorgt 50 chinesische Städte täglich mit 70 Millionen Tonnen Wasser. Geld verdient China Water auch mit Kläranlagen - der Bedarf ist riesig, große Teile des chinesischen Grundwassers sind kontaminiert. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen Umsätze und Gewinne kontinuierlich gesteigert. An den guten Perspektiven von China Water Affairs dürfte sich so schnell nichts ändern.