Die Zeiten, als japanische Aktien extrem hoch bewertet waren, gehören inzwischen der Vergangenheit an. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der neuen Benchmark JPX Nikkei 400 liegt bei etwa 15. Seit gut zwei Jahren gibt es nun den JPX Nikkei 400, die neue Benchmark für den japanischen Pensionsfonds. Dieser Index stellt hohe Ansprüche an die Unternehmensführung (Corporate Governance). Daher bemühen sich die Unternehmen, die Kriterien zu erfüllen. Gerade in der japanischen Kultur kommt es einem Gesichtsverlust gleich, wenn internationale Unternehmen wie Fanuc in diesem Index nicht enthalten wären.
Dieser Modernisierungsprozess in den Unternehmen, ist mit ein Grund für die gute Entwicklung in den vergangenen Jahren in Japan. Ein anderer Grund ist natürlich die japanische Notenbank (BoJ). Auch sie hat in der vergangenen Woche nachgemacht, was die Schweiz und EZB schon vorgemacht haben. Die BoJ hat den Negativzins eingeführt. Damit will Japan erreichen, dass die Geschäftsbanken das Geld nicht bei der Zentralbank horten, sondern in den Wirtschaftskreislauf bringen. Der Zins wurde zunächst jedoch nur auf vorsichtige minus 0,1 Prozent gesetzt. "Dies lässt darauf schließen, dass sich die BoJ auf weitere Absenkungen vorbereitet. Die Tatsache, dass dort die schwedische Riksbank oder die Schweizer Nationalbank mit ihren viel niedrigeren Einlagezinsen als Referenzen genannt werden (deren Sätze liegen zur Zeit bei minus 1,10 Prozent und minus 0,75 Prozent), suggeriert, dass die BoJ auf Größenordnungen unterhalb des gegenwärtigen Depositenzinsniveaus der EZB (-0,3%) abzielt", sagt etwa Martin Lück. Er ist Investmentstratege bei BlackRock. Eine weitere Abwertung des Yen scheint für ihn ausgemacht. Und davon dürften die japanischen Exportwerte überproportional profitieren.
Japan spielt bei vielen Anlegern zu Unrecht kaum einen Rolle. Die Aktien sind günstig und die Unternehmen sind aufgrund des schwachen Yen sehr wettbewerbsfähig.