Geschafft: Nach acht Jahre währenden Verhandlungen haben sich China, Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland sowie die zehn Länder der Asean-Gruppe - darunter Thailand, Malaysia, Indonesien - auf eine Freihandelszone geeinigt. Das Abkommen "Regional Comprehensive Economic Partnership" (RCEP) übertrifft alle bisher getroffenen Handelsvereinbarungen. In den 15 Staaten leben 2,2 Milliarden Menschen. Sie erwirtschaften 30 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Und sie tauschen Waren und Dienstleistungen aus, die 28 Prozent des gesamten Welthandels entsprechen.
Die Aktienmärkte der beteiligten Länder reagierten auf die Schaffung der größten Freihandelszone der Welt mit Kurssteigerungen. Die thailändische Börse etwa erreichte den höchsten Stand seit drei Monaten. Massive Zollsenkungen und umfangreiche Investitionserleichterungen werden der bereits hohen wirtschaftlichen Dynamik in der Region noch mehr Schwung verleihen. Die Forschungsgruppe Asien der Stiftung Wissenschaft und Politik schätzt die Wohlstandsgewinne auf 200 Milliarden Dollar.
Doch nicht nur wegen RCEP sollte der Asien-Anteil im Depot gestärkt werden. Für eine Beteiligung an asiatischen Unternehmen spricht auch das erfolgreiche Corona-Krisenmanagement der einzelnen Regierungen. Beispiel Südkorea: Das Land habe schnell und effektiv gehandelt und private Haushalte wirksam geschützt, lobt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Während der Pandemie stieg die Arbeitslosenrate in Südkorea nur um ein Prozent. Und während in den westlichen Industriestaaten erneute Lockdown-Maßnahmen getroffen werden, kehrt in Asien zunehmend Normalität ein. Speziell China ist zurück auf dem Wachstumspfad. Laut Internationalem Währungsfonds wird das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr um über acht Prozent zulegen.
Globale Spieler
Mit dem iShares MSCI EM Asia ETF können sich Anleger kostengünstig in der Region positionieren. Der Exchange Traded Fund erzielte seit Jahresanfang über 19 Prozent, in den vergangenen fünf Jahren legte das Indexpapier um 60 Prozent zu. Unter den insgesamt 661 Werten finden sich internationale Player wie etwa Ali- baba oder Tencent. Insgesamt sind chinesische Werte mit über 46 Prozent gewichtet. Auf südkoreanische Aktien entfallen derzeit 15 Prozent. Hoch gewichtet ist beispielsweise der koreanische Technologieriese Samsung Electronics. Der ETF enthält auch Unternehmen aus Taiwan und Indien. Die beiden Staaten sind zwar nicht Mitglieder der neuen Freihandelszone, vom Aufschwung der Nachbarländer dürften jedoch auch sie profitieren.