Auf japanische Aktien sollten Anleger dennoch nicht verzichten. Im Gegensatz zu Large-Cap-Unternehmen, die ihre Gewinne zu einem großen Teil im Export erzielen, empfiehlt es sich jedoch, auf Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung zu setzen. Small Caps sind meist stärker auf den Binnenmarkt konzentriert. Von möglichen Handelssanktionen sind sie daher weniger betroffen. Auch ein starker Yen muss die Gewinnaussichten der Nebenwerte nicht trüben. Im Gegenteil. Zieht Japans Währung wie zuletzt an, verteuern sich Importe aus dem Ausland. Produkte "Made in Japan" werden dagegen verstärkt nachgefragt.
Die Chinesen kommen
Zudem ist Japans Arbeitsmarkt gut ausgelastet. Das weckt die Erwartung auf mittelfristig steigende Löhne und zunehmender Kauflust japanischer Verbraucher. Auch strömen immer mehr chinesische Konsumenten ins Land. Sie schätzen die Qualität japanischer Produkte. Die Bank BNP Paribas traut japanischen Small-Cap-Unternehmen im laufenden Jahr im Schnitt zweistellige Gewinnsteigerungen zu. Zusätzliche Kursfantasie entzündet sich an dem stärker werdenden Interesse japanischer Aktionäre an heimischen Aktien. Japans Unternehmen haben in der Regierungszeit von Abe ihre Dividendenausschüttungen deutlich erhöht.
Einen günstigen Zugang zu japanischen Unternehmen aus der zweiten Reihe bietet der von Blackrock aufgelegte iShares MSCI Japan Small Cap. Der Exchange Traded Fund bildet die Wertentwicklung von derzeit 936 Unternehmen ab. Auf Sicht von fünf Jahren schaffte er 88 Prozent.
Zu den Indexmitgliedern zählt beispielsweise Citizen Watch. Im vergangenen Jahr steigerte der Uhrenhersteller den operativen Gewinn um 16 Prozent. Im laufenden Jahr rechnet das Management mit anhaltend starker Nachfrage. Auch Paltac ist gelistet. Das Unternehmen vertreibt unter anderem kosmetische Artikel. Die kommen bei Japans Frauen gut an. Keine Nation gibt mehr Geld für Schönheitsprodukte aus. Um weiter zu wachsen, will das Unternehmen Cremes und Hygiene-Produkte im Reich der Mitte verstärkt online verkaufen.