Ist das die langersehnte Bodenbildung? Im Börsen-Crash stürzte die Bayer-Aktie nicht weiter ab und jetzt liefert der Pharma-Konzern sogar ganz gute Quartalszahlen. Worauf Anleger achten soll und wie sehr sich ein Kauf jetzt lohnen könnte.
„Unser Crop-Science-Geschäft hat in einem herausfordernden Agrar-Marktumfeld den Gegenwind fast ausgeglichen“, sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Bill Anderson am Dienstag bei der Vorlage des Halbjahresfinanzberichts. „Beim Kapitalmarkttag haben wir gesagt, dass wir kontinuierlich performen wollen und gleichzeitig die längerfristigen Themen angehen, die auf uns lasten. Die vergangenen 154 Tage seit dem 5. März zeigen recht deutlich, dass wir beides können.“
Und da könnte er sogar recht haben:
Bayer mit guten Quartalszahlen - Jetzt kaufen?
Denn der deutsche Pharma-Konzern Bayer steigerte den Konzernumsatz im 2. Quartal 2024 währungs- und portfoliobereinigt um 3,1 Prozent auf 11,14 Milliarden Euro. Zeitgleich verringerte sich das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 16,5 Prozent auf 2,111 Milliarden Euro.
Weil Bayer mehr Cash aus dem operativen Geschäft erlöste, konnte der Free Cash Flow von minus 473 Millionen Euro im Vorjahr jetzt auf 1,273 Milliarden Euro kräftig gesteigert werden. Für Anleger ist das eine gute Nachricht und auch ein kleiner Hoffnungsschimmer in Richtung Dividende, die dadurch irgendwann wieder erhöht werden könnte. Nun nutzte Bayer das Geld erstmal, um die Nettofinanzverschuldung um 1,9 Prozent auf 36,76 Milliarden Euro abzubauen.
Insgesamt wuchs das Crop Science-Geschäft (also die Landwirtschaft) um 1,1 Prozent auf 4,98 Milliarden Euro. Allerdings verringerte sich das EBITDA hier um 27,7 Prozent auf 524 Millionen Euro.
Doch der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten im Bayer-Bereich "Pharmaceuticals" erhöhte sich sogar um 4,5 Prozent auf 4,605 Milliarden Euro. Starke Zuwächse erzielten die neuen Produkte Nubeqa mit 90,0 Prozent Steigerung und Kerendia mit 72,9 Prozent Steigerung.
Und auch der Bereich Consumer Health legte mit 5,3 Prozent auf 1,458 Milliarden Euro Umsatz zu.
Doch reicht das Anlegern jetzt für einen Einstieg bei der Bayer-Aktie?
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Bayer-Aktie mit Bodenbildung - Jetzt einsteigen?
Zwar sieht der Chart der Bayer-Aktie immer noch verheerend aus, doch nun könnte sich eine Bodenbildung vollziehen. Für Anleger bedeutet dies ein Trendwechsel und unter Umständen eine spannende Chance zum Einstieg. Denn die Bayer-Aktie überwand nun die 50-Tage-Linie und könnte in einer ersten Reaktion bis zur 200-Tage-Linie bei rund 30 Euro steigen. Diesen Trade können Anleger nach den ganz guten Quartalszahlen als erstes spielen.
An der 200-Tage-Linie wird sich dann entscheiden müssen, ob die Bayer-Aktie einen richtigen und kräftigen Turnaround vollziehen kann oder nicht. Dies kann jetzt noch nicht beurteilt werden. Anleger spielen nun mit einer guten Börseneröffnung (vorbörslich befindet sich die Bayer-Aktie 1,7 Prozent nach Quartalszahlen im Plus bei 27,40 Euro) erstmal den Trade bis zu 200-Tage-Linie.
Zuletzt hatten Goldman Sachs (30 Euro Kursziel) und JP Morgan (34 Euro Kursziel) eher zum Halten der Bayer-Aktie geraten.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.