von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Vorerst aber ist der Trend der Freund eines jeden Anlegers, und dieser zeigt nach oben. Das Einzige, was dabei verwundert, ist die Frage nach dem verschwundenen Sommerloch. Während in den Vorjahren die Ferienzeit nur von verhältnismäßig geringen Schwankungen geprägt wurde, war diesmal das volle Programm vertreten: Von dem jüngsten Kurseinbruch bis zur nun stattfindenden schwungvollen Erholung ist alles geboten, was sonst frühestens im September zu sehen war.

Es ist daher durchaus eine der wahrscheinlicheren Optionen, dass der Index sich die ausgelassene Ruhepause jetzt mit etwas Verspätung gönnt. Zumal es für einen Ausbruch über die nun bald erreichten Zonen mit zu erwartendem, hohen Verkaufsinteresse mehr braucht, als nur den Restschwung aus der bisher laufenden Bärenmarktrally. Schon die Rückeroberung der 200-Tage-Linie bei 9500 Punkten dürfte schwierig werden, vor dem Wochenende sogar schon fast unmöglich - aber ein Test ist machbar.

Dazu kommt knapp darüber eine weitere Zone mit potenziell starkem Abgabedruck, die im Intradaychart auf Ein-Minuten-Basis oder Fünf-Minuten-Basis gut erkennbar ist, und an der 61,8 Prozent der jüngsten Abwärtswelle ausgehend vom Allzeithoch wieder aufgeholt wären - eine sich selbst erfüllende Prophezeiung kommt an dieser Verhältniszahl oft vor: Sie ist am Markt viel beachtet und verleitet dadurch oft zu Gewinnmitnahmen. Erst wenn der DAX all diese Hürden nimmt, dreht der wichtige mittelfristige Trend wieder auf grün. Sonst bleibt die Hoffnung, dass die schwachen Unterstützungen bei 9345/50, 9200 und 9050 Zählern einen erneuten Test der ersten stärkeren Haltezone bei 8900 in den kommenden Wochen verhindern können.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Der Deutsche Aktienindex hat das erste Kursziel nach dem Ausbruch unter den Aufwärtstrend und die 200-Tage-Linie bei rund 9500 Zählern erreicht, es lag bei 8900/9000 Punkten. Anschließend stabilisierte sich der überverkaufte Markt kurzzeitig. Wenn diese Phase nicht in eine Bodenbildung übergeht, was derzeit leider noch nicht abzusehen ist, bleibt das Risiko weiterer Verluste bis 8500 Zähler hoch.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend ebenfalls gebrochen, hier ist auch noch weitaus mehr Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird jedoch auch noch etwas klar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst größere Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung wieder fortsetzen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände