Die Börsen sind zuletzt so stark gelaufen, dass mehrere Indikatoren auf eine Blase hindeuten. Insbesondere die starke Bewertungslücke zwischen Small Caps und Mega Caps wird häufig als ein klares Signal für eine Überbewertung genannt. Doch ist dem wirklich so? Die Analysten von Oppenheimer haben kürzlich eine eindeutige Ansage gemacht.
Small Caps sind historisch günstig, denn ihre Bewertung hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter abgesenkt. Währenddessen sind klassische Kennzahlen wie das KGV bei Mega Caps wie einer Nvidia in schwindelerregende Höhen gewachsen.
Diese Entwicklung gilt für gewöhnlich als klares Anzeichen für eine Blase an der Börse, wie man es auch in den 2000er-Jahren beobachten konnte. Aber ist das wirklich so? Das sagen jetzt die Analysten von Oppenheimer:
Ist das ein klares Signal für eine Blase an der Börse?
„Wenn Sie mitmachen, ist es ein Aufwärtstrend. Wenn Ihr Nachbar mitmacht, ist es eine Blase“, schrieb der technische Analyst Ari Wald von Oppenheimer in einer kürzlich veröffentlichten Studie. Denn tatsächlich geht der Experte trotz der stark gestiegenen Kurse nicht davon aus, dass sich an der Börse jetzt eine Blase gebildet hat.
"Wir sind uns immer noch einig, dass die Marktaufspaltung und insbesondere die Spanne zwischen Wachstum und Nichtwachstum so groß ist wie seit den 1990er Jahren nicht mehr", schrieb Wald. "Unsere differenzierte Ansicht bleibt, dass der Grund für diese Spanne eher die Schwäche des Nichtwachstums als die Stärke des Wachstums war."
Denn anders als in den Zeiten echter Blasen, so Wald, zeigen insbesondere die Mega Caps keine exzessiven Überbewertungen, haben aussichtsreiche Zukunftschancen und machen milliardenschwere Gewinne.
Keine Blase an der Börse?
Doch trotz dieser Aussagen fragen sich Anleger an jedem Tag, an dem die Kurse zu neuen Hochs klettern: Ist das schon eine Blase an der Börse?
Grundsätzlich zeigt die aktuelle Marktphase zwar Simularitäten zum Jahr 2000, aber trotzdem wesentliche Unterschiede wie die von Wald angesprochenen Unternehmensgewinne. Dementsprechend ist nicht davon auszugehen, dass es bald zu einem großen Abverkauf kommt wie beim Platzen der Dotcom-Blase. Trotzdem sollten Anleger gewarnt sein, dass eine Korrektur nach dem starken Anstieg der Aktienmärkte keinesfalls unmöglich ist.
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