Sein Ziel, den Planeten vor der Klimakatastrophe zu bewahren, hat am 31. März 2016 ein Gesicht bekommen. Sein Name: Model 3. Seit seinem Einstieg im Jahr 2003 bei Tesla Motors hat Musk geradezu pedantisch und mit langem Atem auf die Vorstellung des Volumenmodells Model 3 als Hoffnungsträger für eine saubere und umweltfreundliche Mobilität hingearbeitet. Autoenthusiasten, Börsianer und Analysten schauten entsprechend gebannt nach Los Angeles, wo Musk in nur 15 Minuten das neue Automobil präsentierte. Viele im Silicon Valley sehen im Tesla-Chef den legitimen Nachfolger von Steve Jobs, dem einstigen Apple-Mastermind, der ebenso Charisma, Chuzpe, Design- und Technologieverständnis unter einen Hut brachte und es schaffte, die Massen zu elektrisieren. Kenner der Szene sahen sich bei der Präsentation an die legendäre Vorstellung des iPhones im Januar 2007 erinnert. Mit der Hollywood-würdigen Inszenierung konnten in zwei Tagen 300 000 Kunden für die Vorregistrierung eines Tesla Model 3 begeistert werden. In Umsätzen bedeutet dies schon über zehn Milliarden Dollar.
Schafft Tesla nur ansatzweise die geplanten 500 000 Stück pro Jahr und hat das Unternehmen mit seinen Batteriespeichern auf dem Energiemarkt nachhaltig Erfolg, dürfte die Aktie den Anlegern noch viel Freude bereiten - und Musk noch reicher machen. Dass Tesla im ersten Quartal mit 14 820 verkauften Fahrzeugen die angepeilten 16 000 Stück verfehlte, hat die Aktie kurz belastet, wird die Erfolgsfahrt langfristig aber nicht bremsen. Die Fans werden’s Musk verzeihen. Zumal der findige Milliardär mit Lieferengpässen bei bestimmten Bauteilen auch gleich eine plausible Erklärung parat hatte.
Thomas Rappold führt das Wikifolio BÖRSE ONLINE SILICON VALLEY. Infos im Internet unter https://www.wikifolio.com/de/SVALLEY