Auch in Deutschland gaben die Bankaktien nach. Die Titel der Commerzbank verloren zeitweise mehr als drei Prozent, die der Deutschen Bank gut zwei Prozent. Einem Händler zufolge reagierten sie auf den Kursrutsch bei den italienischen Staatsanleihen, von denen insbesondere die Commerzbank über hohe Bestände verfüge.
Italiens Innenminister und Chef der rechten Lega, Matteo Salvini, hatte das Bündnis mit der populistischen 5-Sterne-Bewegung für arbeitsunfähig erklärt und Neuwahlen gefordert. Investoren zogen sich daraufhin aus den italienischen Staatsanleihen zurück. Der Renditeaufschlag der zehnjährigen italienischen Papiere zu den vergleichbaren deutschen Staatsanleihen schnellte auf 229 Basispunkte nach oben und war damit so hoch wie seit Anfang Juli nicht mehr.
Christoph Rieger, Zinsstratege von der Commerzbank, zeigte sich über das Ausmaß etwas überrascht. Allerdings sollte jeder, der die Entwicklungen in Italien verfolge, nicht gänzlich auf dem falschen Fuß erwischt worden sein. "Die Unsicherheit spricht für höhere Risikoaufschläge, aber sobald die Unsicherheit sich gelegt hat, dürfte eine neue Mitte-Rechts-Regierung wohl keine Fiskal- und Wirtschaftspolitik verfolgen, die schlechter als die der aktuellen Regierung ist."
rtr