IWF-Chefin rät Deutscher Bank zu Reform und schnellem US-Vergleich
· Börse Online RedaktionDeutschlands größtes Geldhaus müsse angesichts niedriger Zinsen weltweit prüfen, wie es seine Rentabilität auf lange Sicht sichern könne. Die Deutsche Bank müsse zudem entscheiden, wie groß sie sein wolle und wie sie ihre Bilanz insgesamt stärken könne. Ähnliche Äußerungen des IWF zuvor hatten bereits hohe Wellen geschlagen und Lagarde am Donnerstag zunächst zurückhaltender auftreten lassen.
Im Streit der Deutschen Bank mit den US-Behörden über faule Hypothekenpapiere mahnte Lagarde eine rasche Übereinkunft an: "Ein schlechter Vergleich ist immer besser als ein guter Prozess". Die Deutsche Bank sei zudem nicht "in einem Prozess-Modus", fügte die französische Juristin hinzu. "Ein Vergleich würde etwas Gewissheit darüber geben, welche Last die Bank zu tragen haben wird und ob die Rückstellungen dafür reichen. Deshalb: je früher, desto besser."
Die Deutsche Bank muss derzeit mit knappen Reserven viele kostspielige Rechtsstreitigkeiten beilegen, insbesondere den von Lagarde angesprochenen Streit mit den US-Behörden über faule Hypothekenpapiere. Hier steht eine Strafe von 14 Milliarden Dollar im Raum, der Verhandlungspoker hat begonnen. Die Deutsche Bank will die Summe deutlich drücken und das Thema möglichst bis zu den US-Wahlen Anfang November vom Tisch haben.
rtr