Für viele wichtige Industrie- und Schwellenländer ist der IWF pessimistischer als noch im Januar, in Frankreich unter anderem wegen der "Gelbwesten"-Proteste, in Großbritannien wegen der weit verbreiteten Brexit-Unsicherheit.

Beispiel Deutschland: Hier rechnet der IWF 2019 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent - in etwa halb so viel wie 2018. Im kommenden Jahr dürfte es aber schon wieder mit 1,4 Prozent bergauf gehen. Die jetzigen Prognosen liegen aber 0,5 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkte unter der Januar-Schätzung. Der Währungsfonds verwies auf Probleme der Autobranche und eine schwächere Nachfrage der Verbraucher.

Für die Zeit nach 2020 traut der IWF der Weltwirtschaft ein stabiles Niveau von rund 3,6 Prozent zu. Allerdings gibt es zahlreiche Risiken wie die von US-Präsident Donald Trump entfachten Handelsstreitigkeiten, Folgen eines womöglich ungeordneten EU-Ausstiegs der Briten und eine neue Schuldenkrise in Italien. Im Handelsstreit verwies der IWF aber auch auf die jüngsten Entspannungssignale zwischen den USA und China - einer der Gründe, warum die Weltwirtschaft 2020 wieder an Dynamik gewinnen sollte.

Trump hatte zuletzt gesagt, ein Handelsabkommen mit China sei innerhalb von etwa vier Wochen denkbar. Er wirft der Volksrepublik unfaire Handelspraktiken vor und hat Strafzölle verhängt, die die Regierung in Peking gekontert hat. Trump hat auch der EU wiederholt mit Sonderabgaben auf Autos gedroht, was vor allem Deutschland treffen würde. Zudem drohten die USA nun wegen des Vorwurfs illegaler Beihilfen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus mit Zöllen auf weitere EU-Produkte.

rtr