Der US-Kosmetikkonzern Estée Lauder gab heute die Zahlen seines ersten Quartals bekannt. Die enttäuschten auf ganzer Linie, die Prognosen wurden gesenkt. Lockdowns in China und die weltweite Inflation machen der Aktie zu schaffen. Von Jennifer Senninger
Auch Estée Lauder bleibt nicht verschont: Wegen den Corona-Beschränkungen in China, der Inflation und dem starken Dollar, warf der Beauty-Konzern seine Jahresziele über den Haufen und erwartet nun sogar Verluste statt Zuwächsen.
So rechnete das Unternehmen ursprünglich damit, dass die Nettoumsätze im Geschäftsjahr 2022/2023 um drei bis fünf Prozent steigen könnten. Nun aber erwartet Estée Lauder, dass sie um sechs bis acht Prozent sinken. Der Gewinn je Aktie sollte ursprünglich um fünf bis sieben Prozent zulegen, nun könnte er laut dem Vorstand um 19 bis 21 Prozent zurückgehen.
Das Unternehmen belasteten vor allem Lockdowns in China, aber auch die weltweite Inflation. Im vergangenen Geschäftsjahr machte die Asien-Pazifik-Region immerhin über 30 Prozent des Umsatzes von Estée Lauder aus. So haben etwa einige Einzelhändler in den USA aus Angst vor einer Rezession ihre Lagerbestände begrenzt. Der Nettoumsatz in den USA ging im ersten Quartal drei Prozent zurück. Auch verwies der Konzern auf Beinträchtigungen durch den starken Dollar, da der die Gewinne von international tätigen US-Unternehmen schmälert.
Im ersten Quartal (Juli bis September) gingen die Umsätze um rund elf Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar zurück. Die Aktien fielen im vorbörslichen Handel bereits um zwölf Prozent, nachdem der Konzern, zu dem unter anderem Marken wie Bobbi Brown oder MAC gehören, auch für das zweite Quartal einen Umsatz und Gewinn prognostizierte, der unter den Schätzungen lag.