Die geringere Nachfrage der Halbleiterindustrie hat dem Technologiekonzern Jenoptik zum Jahresauftakt einen Gewinnrückgang beschert. Jenoptik-Chef Michael Mertin zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Bestellungen aus der Chip-Branche im Laufe des Jahres wieder anziehen, und bestätigte die Prognose. "Für die kommenden Quartale erwarten wir deutliche Steigerungen beim Umsatz und Ergebnis", sagte er am Dienstag. "Wir haben typischerweise eine Jahresend-Rallye."
Zwischen Januar und März ging der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) um gut 17 Prozent auf 8,7 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis belasteten dabei auch Abschreibungen auf Unternehmenskäufe. Der Umsatz stieg hingegen um 6,4 Prozent auf 145,8 Millionen Euro. Die im TecDax gelistete Aktie verlor in einem insgesamt schwachen Markt knapp zwei Prozent auf 10,84 Euro.
Im Gesamtjahr will Jenoptik angesichts wachsender Auftragseingänge und bereits bestehender Aufträge weiterhin einen Umsatz von 650 bis 690 Millionen Euro bei einer Ebit-Marge von 8,5 bis 9,5 Prozent erzielen. Das entspräche einem Ebit von mindestens 55 Millionen Euro. Dafür müsste Jenoptik in jedem der drei noch kommenden Quartale ein annähernd doppelt so hohes Ergebnis erzielen wie im ersten Quartal.
Helfen soll auch ein Umbau des bisher auf fünf Sparten aufgebauten Konzerns. Diese sollten stärker an Märkten und Kunden statt der Technologie ausgerichtet werden. Laser-Geräte zur Kunststoff- und Metallverarbeitung würden so im Automobilsektor gebündelt. "Von fünf Sparten werden drei anders sortiert", sagte Mertin Reuters. Die Bereiche Verteidigung und Verkehrssicherheit ("Blitz-Geräte") blieben unverändert. Ein größerer Arbeitsplatzabbau sei nicht vorgesehen. Der Umbau soll im Laufe des Jahres abgeschlossen werden.
Reuters