Damit deutete Mertin auch an, dass der Gewinn vor Steuern und Zinsen 2014 über 50 Millionen Euro überschritten habe. Die in Aussicht gestellten Umsätze würden erreicht, die Gewinn-Marge sei befriedigend, weil das Effizienzprogramm massiv gegriffen habe. "Wir werden den Kapitalmarkt und unsere Anteilseigner an dieser Stelle nicht enttäuschen", sagte der Manager. Nachdem Jenoptik mehrfach die Prognosen gesenkt hatte, stellten die Thüringer Anfang Dezember Umsätze von 580 bis 590 Millionen Euro sowie ein Ebit von "knapp 50 Millionen Euro" in Aussicht.

Für dieses Jahr hat Jenoptik einen Umsatzsprung auf 650 bis 690 Millionen und ein Ebit von bis zu 65 Millionen Euro als Ziel ausgegeben. Zum Jahresanfang zeichnet sich laut Mertin ab, dass dies realistisch sei. "Wir sehen uns mit der jüngsten Auftragsentwicklung in unserer Prognose für 2015 bestätigt." So stabilisierten sich die Order etwa für die Messtechnik-Sparte, die Instrumente für die Motorenentwicklung der Autoindustrie liefert. Sie hatte 2014 Schwäche gezeigt. "Wir sehen erste Anzeichen für ein Plus bei den Aufträgen auch in der industriellen Messtechnik." Demnächst sei auch mit Besserung bei der Zulieferung optischer Geräte für die Chipindustrie (Lithografie) zu rechnen. "Ich denke, dass wir ab Mitte oder Ende des ersten Quartals wieder in normales Fahrwasser im Lithographie-Geschäft kommen werden." Er gehe von keinem lang anhaltenden Einbruch im Halbleitermarkt aus.

Das Jenoptik-Geschäft basiert auf drei ungefähr gleich großen Säulen: Die Optik mit der Produktion von Lasern und Ausrüstungen für die Halbleiter-Branche. Zum zweiten die Messtechnik, mit Instrumenten etwa für die Motorenentwicklung sowie Blitzer zur Verkehrsüberwachung. Die dritte Säule umfasst die Rüstungsgeschäfte.

Der Konzern hat zudem einen Nachfolger für Finanzvorstand Rüdiger Andreas Günther gefunden, der das Unternehmen spätestens im März verlassen wird. "Wir konnten einen erfolgreichen Finanzmanager aus einem kapitalmarktorientierten Industrie-Unternehmen gewinnen", sagte Mertin ohne einen Namen zu nennen.

Reuters