- Neue Situation in China: Behörden erlauben jetzt auch in größerem Ausmaß Brokerfirmen, Aktienkäufe in Hong Kong vorzunehmen. Diese Möglichkeit zu Internationalisierung bzw. Kapitalexport dürfte in großem Stil von Festlands-Chinesen wahrgenommen werden.
- Die Währungsentwicklung war im 1. Quartal für Kapitalanlagen erneut sehr wichtig. Im 1. Quartal erlebte der Euro den stärksten Absturz in seiner jungen Geschichte. Der Dollar erscheint über- und der Euro unterbewertet. Der Euro wird unterstützt durch die nach China beste Handelsbilanz der Welt, was allerdings im Wesentlichen auf Deutschland zurückzuführen ist und deshalb schon wieder aus Brüssel kritisiert wird.
- Ein zu starker Dollar wirkt global deflationär durch fallende Rohstoffpreise und Liquiditätsverknappungen in den Schwellenländern. Da ein weiterer Dollaranstieg die Weltbörsen eher gefährdet hätte, ist eine Dollarreaktion keineswegs negativ. In Japan schwindet die Abhängigkeit der Börse von einer Yen-Abwertung.
- In den USA litten schon seit 2014 große, weltweit operierende Aktiengesellschaften kursmäßig, während sich die Kurse kleinerer, im Absatz auf die USA fokussierter Unternehmen besser entwickelten. Jetzt könnten sich die Kurse der multinationalen Gesellschaften wieder verbessern.
- Eine Dollarreaktion wäre auch für die chinesische Konjunktur und den großen dortigen Aktienmarkt positiv (bessere Wettbewerbsfähigkeit und im Hinblick auf die hohen Dollarschulden). Banken und Immobilienentwickler-Aktien (die oft höhere Dollarschulden haben) könnten im Zuge der China-Aktienhausse verstärkt gekauft werden. Chinesische H-Aktien sind mit PE von gut 10 im Vergleich zu A-Aktien (PE über 20) relativ günstig.
- In Euro gerechnet haben sich chinesische Aktien seit einem Jahr in etwa verdoppelt. Entsprechend ist der Anteil der Börsenkapitalisierung aller chinesischen Aktien von gut 5% auf fast 10% weltweit gestiegen. Die extrem vergrößerte Bedeutung des chinesischen Aktienmarktes zieht Benchmark-orientierte institutionelle Anleger an, die die Welt-Börsenentwicklung abbilden. China ist zwar markttechnisch stark überhitzt, solche überschießenden Entwicklungen können aber länger andauern, zumal weder Zinserhöhungen, noch regulatorische Einschnitte in Sicht sind. Der Shanghai Composite notiert immer noch ca. ein Drittel unter seinem Hoch von 2007. Manchmal dauert es an der Börse lange, bis fundamentale Gewinnfaktoren sich in den Kursen widerspiegeln. Jahrelang verbesserten sich Wirtschaft und Gewinne in China stark, während die Börse nicht vom Fleck kam.
- Pause bei den deutschen Abwertungsgewinner-Aktien könnte zu Wiederentdeckung der vernachlässigten Banktitel führen. Der größte Aktienanleger der Welt - Blackrock-Chef Larry Fink - stärkte in einem "Spiegel"-Interview der unsinnigerweise kritisierten Deutschen Bank mit ihrer fähigen Führung den Rücken. Im Sinne eines gesunden Wettbewerbs mit den amerikanischen Großbanken ist eine starke deutsche Großbank dringend notwendig. Wollen die Deutschen, dass die Chinesen oder die Amerikaner deutsche Konzerne finanzieren? fragt Larry Fink.
- Neue Hochs bei Dividenden-Fonds: DJE - Dividende & Substanz CHF-Fonds (in €) +38%, DJE - Asia High Dividend +19%.
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