von Stefan Mayriedl
Kein Halten mehr kennt der Nickel-Preis. Nach einer von halbjährigen, von Juil 2013 bis Januar 2014 währenden Bodenbildung schoss der Metallpreis von unter 13.500 Dollar je Tonne auf erstmals seit Februar 2012 wieder mehr als 20.000 Dollar je Tonne nach oben. Das war also ein Anstieg um gut 50 Prozent binnen vier Monaten.
Fundamentale Verwerfungen zeichnen für die Rallye verantwortlich. So gibt es in Indonesien ein Exportverbot von Erzen. Die russischen Vorkommen gelten wegen möglicher weitreichenderen Sanktionen als unsichere Quelle.
Mehr seitwärts geht kaum! Der Brent-Preis wird seit fast einem halben Jahr in einer engen Spanne zwischen 104 und 112 Dollar (bezogen auf den aktuellen Kontrakt) gehandelt. Und bei einer der größten Nickel-Anlagen der Welt in Neukaledonien kam es zum Austritt säurehaltiger Lösungen, weshalb diese vorübergehend stillgelegt werden musste. Der Betreiber Vale erwartet die Produktion in Kürze wieder aufnehmen zu können.
Die Rallye hat einen höchst spekulativen Charakter angenommen, wie auch die Analysten von Commerzbank Commodity Research mutmaßen. Mutige halten daher mit einem Turbo-Short-Papier dagegen. Das Ziel könnte ein Re-Test des zuletzt überwunden Basis-Abwärtstrends sein, welcher sich aktuell bei knapp 17.000 Dollar bewegt. Der Stopp wird knapp über der 23.000er-Marke platziert, wo sich die 61,8-Prozent-Fibonacci-Barriere der von Februar 2011 bis Juli 2013 dauernden Abwärtswelle befindet. Angesichtd des aktuellen Niveaus von 20.600 Dollar ergibt sich ein guter Chance-Risiko-Mix für den mit einem Hebel von etwa 3,3 ausgestatteten Schein.
Name: Nickel-Turbo-Short
WKN: DZ4719
Aktueller Kurs: 4,46 € / 4,56 €
Basis/KO: 26.784 $ / 26.306 $
Laufzeit: open end
Stoppkurs: 2,50 €
Zielkurs: 7,50 €
Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.
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