Von minus 6 Prozent bis plus 14 Prozent ist heute alles dabei. Denn deutsche Aktien spielen heute völlig verrückt. Was Anleger jetzt zu den Papieren von Vonovia und BASF wissen sollten.

Vermutlich haben Sie es auch schon mitbekommen: Aufgrund des Sondervermögens für Infrastruktur und Bau, welches die Politik auf den Weg bringen will, spielt die Börse verrückt. Der gesamte DAX wird neu geordnet. Und dabei fallen vor allem die Papiere von Vonovia und BASF auf:

BASF-Aktie: Der Traum lebt

Als Aktionär von BASF kommt man aktuell gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. BÖRSE ONLINE hatte schon vor Wochen berichtet, dass das Papier eine Bodenbildung vollführt und dann nach oben ausbrechen kann. Aber dass der Ausbruch dermaßen stark erfolgt, damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. Doch angetrieben von den Friedenshoffnungen in der Ukraine, einem großen Geldbetrag für den Wiederaufbau und jetzt auch noch dem Sondervermögen, kennt die BASF-Aktie nur eine Richtung: Nach oben. Alleine am Mittwoch steigt das Papier um 10 Prozent bis auf 53 Euro. Damit erreicht die deutsche Chemie-Aktie Kurse, die sie zuletzt vor 12 Monaten sah. 

Dabei profitiert die BASF-Aktie auch so stark, weil sie sowohl von dem Bundeswehr-Vermögen (BASF stellt Kunststoffe und Spezialchemiekalien für die Rüstungsindustrie her), als auch vom Infrastruktur-Vermögen (BASF stellt Baustoffe, Betonadditive und Isolationsmaterialien für die Bauwirtschaft her) zehren kann. Damit ergibt sich ein ganz neuer Markt, der die BASF-Aktie aus ihrer Lethargie reißen kann. Anleger bedenken, dass es aufgrund des Kurssprungs kurzfristig zu Rücksetzern kommen kann. Insgesamt sollte man die BASF-Aktie jetzt aber langfristig kaufen, da das Unternehmen tatsächlich in den kommenden Jahren enorm von der Sonderkonjunktur profitieren kann. Zudem liegen das KGV von 15,7 und die Dividendenrendite von 4,42 Prozent in einem guten Rahmen. 

Doch warum sieht es dann bei der Vonovia-Aktie so schlecht aus?

BASF (WKN: BASF11)

Vonovia-Aktie: Des einen Freud ist des anderen Leid

Während sich heute die meisten deutschen Aktien freuen dürfen, zählt Vonovia zu den großen Verlierern. So schreibt Bloomberg zu der Situation: "Immobilien waren am Mittwoch der Aktiensektor mit der schlechtesten Performance in Europa, da die Anleiherenditen aufgrund der Nachricht, dass Deutschland Hunderte Milliarden Euro für Verteidigungs- und Infrastrukturinvestitionen freigeben will, steigen. Auch andere zins-sensiblen Sektoren gehen zurück, darunter Versorgungsunternehmen, Telekommunikation und Grundnahrungsmittel." 

So zählt die Vonovia-Aktie mit einem Minus von rund 7 Prozent zu den großen Verlierern. Schon seit einiger Zeit hatte die Aktie zu kämpfen und befindet sich nun in einem hartnäckigen Abwärtstrend. Analysten haben sich noch nicht dezidiert zu ihren neuen Zielen bei der Vonovia-Aktie geäußert, doch da das Immobilien-Papier im Chart sowohl durch die 50-Tage-Linie, als auch durch die 200-Tage-Linie fiel und ein Todeskreuz bildete, sollten Anleger hier erstmal Gewinne mitnehmen und abwarten. Ein neues Investment bietet sich trotz eines geringen KGVs von 13,7 und einer guten Dividendenrendite von 4,31 Prozent erst wieder an, wenn das Papier einen Boden gefunden hat. 

So spielen die deutschen Aktien heute durchaus verrückt und schlagen Kurskapriolen an der Börse. Wer diese Chancen aber für sich zu nutzen weiß, der kann jetzt richtig zuschlagen. 

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Vonovia (WKN: A1ML7J)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.