von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Die Kurserholung des DAX legte noch einmal an Schwung zu und stoppte gestern auch nicht an der bei rund 9510 Punkten verlaufenden 200-Tage-Linie, die angesichts der starken Wahrnehmung am Markt durchaus zu Gewinnmitnahmen hätte verleiten können. Dies ist ein erstes positives Signal, welches auf ein Ende der am Allzeithoch begonnenen Abwärtsbewegung hoffen lässt. Allerdings bedeutet das nicht, dass es nun wieder aufwärts geht, dazu muss der Markt noch weiter steigen, idealerweise über die nun erreichte charttechnische Barriere bei 9600/9700. Bis dahin ist allenfalls eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich.

Gegen einen weiteren Anstieg spricht nun aber der hohe Abstand zur 21-Tage-Linie (blauer Indikator unter dem Ein-Stunden-Chart. Er kommt durch die sehr schnelle Erholung seit dem jüngsten Test der ersten stärkeren Unterstützung bei 8900 Punkten zustande. In den vergangenen Monaten war eine vergleichbar hohe Abweichung von dem Mittelwert der vergangenen 21 Börsentage, entsprechend etwa dem Monatsdurchschnitt, oft Anlass zu einer erneuten Korrektur. Auch der neue, ohnehin schon steile Aufwärtstrendkanal im Fünf-Minuten-Chart lässt den Kursen kaum mehr Luft nach oben.

Die Gefahr ist somit hoch, dass es auch diesmal wieder zu einem Rückschlag kommt, zumal der DAX 700 Punkte seit dem am 8. August erfolgten Test der 8900 zugelegt hat. Angesichts der aktuellen Unsicherheit ist dies bereits eine extrem starke Bewegung, diese Profite wollen realisiert werden. Dabei sind Rückschläge bis 9420 jederzeit möglich, und auch die 9280 (21-Tage-Linie) ist schnell wieder erreicht. Wer auf kurzfristige Verluste spekulieren will, findet heute eine gute Einstiegschance. Anleger, die zuvor auf steigende Notierungen gesetzt haben, sollten jetzt zumindest teilweise Gewinne mitnehmen.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Nach dem Anstieg über die 200-Tage-Linie wird nun die Zone um 9600/9700 getestet. Ein längerer Seitwärtstrend ist hier die wahrscheinlichste Option. Bleibt die Nachfrage hoch, wäre sogar eine neue Aufwärtswelle zurück an das Allzeithoch denkbar. Doch das ist derzeit aber noch etwas weniger aussichtsreich. Immerhin ist das Risiko weiterer Verluste unter die stärkere Unterstützung bei 8900 gesunken - der nächste Halt auf der Südseite bei 8500 Zählern ist damit vorerst wieder vom Tisch.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

GRAFIK5

Unterstützungen und Widerstände