Seit dem vergangenen Jahr hat der Investor Aktien von CF Industries Holdings im Wert von mehr als 300 Millionen Dollar in seinen Portfolios. Es ist seine größte Aktienposition. Doch gegenüber den Spitzenkursen von vor einem Jahr haben die Papiere über 50 Prozent verloren. Weil Burbank trotzdem an der Position festhält, dürfte die Aktie für langfristig ausgerichtete Anleger einen zweiten Blick wert sein.

CF Industries ist einer der führenden Hersteller von Stickstoffprodukten, die etwa als Dünger in der Landwirtschaft dienen, aber auch von Industriekonzernen verwendet werden. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr umgerechnet rund vier Milliarden Euro umgesetzt und nach Steuern rund 630 Millionen Euro verdient. Die Gründe für den Absturz der Aktie sind vielfältig. Zum einen hat sich das Umfeld für Düngemittelfirmen verschlechtert, die Preise für Stickstoffprodukte sind gefallen. Das zeigt sich in den Geschäftszahlen. Im ersten Quartal musste CF Industries einen kräftigen Gewinnrückgang verkraften.

Gescheiterter Steuerspardeal



Zum anderen hat CF Industries ein hausgemachtes Problem: Das Unternehmen wollte in einem steueroptimierten Deal mit dem niederländischen Stickstoffhersteller OCI fusionieren. Das Geschäft wurde aber im Mai abgesagt, weil die US-Regierung die Bedingungen für steuerlich motivierte Übernahmen verschärft hatte.

Die niedrigen Preise für Stickstoffprodukte und der gescheiterte Deal dürften in den Kursen enthalten sein. Das Geschäft mit der US-Bauerngenossenschaft CHS hat die Börse allerdings ignoriert. Die hat sich neun Prozent der Stickstoffdüngerproduktion für gut 2,5 Milliarden Euro gesichert. Das entspricht etwa 44 Prozent des aktuellen Börsenwerts von CF Industries. Hochgerechnet auf das gesamte Unternehmen zeigt der Deal, wie hoch hier die Reserven sind. Das gilt umso mehr, wenn sich die Preise für die restlichen 91 Prozent der Produktion wieder verbessern.

Wie groß der Hebel ist, zeigt der Blick ins Jahr 2012. Damals verdiente CF Industries 1,7 Milliarden Euro. Hochgerechnet auf die aktuelle Zahl der Aktien entspricht das gut sieben Euro je Anteilschein.

Wann sich die Preise für Stickstoffprodukte erholen, lässt sich zwar nicht prognostizieren, doch ist CF Industries einer der Anbieter mit den niedrigsten Kosten und sollte deshalb die Zeit gut überstehen. Der hohe Cashflow dürfte zudem die Dividendenrendite von aktuell 4,8 Prozent sichern. Die Aktie wird in Deutschland gehandelt. Anleger müssen Aufträge aber limitieren.