Die Actelion-Aktie gewinnt mehr als 20 Prozent. Der Kurs profitiert von einer Übernahmeofferte des amerikanische Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson. Die Amerikaner bieten 280 Franken je Actelion-Aktie in bar. Die Offerte bewertet die Schweizer mit 30 Milliarden Dollar. Die Verwaltungsräte beider Firmen unterstützten den Vorstoß.
Es ist nicht der erste Versuch der Amerikaner, Actelion zu schlucken. Eine erste Verhandlungsrunde wurde ohne Ergebnis abgebrochen. Zwischenzeitlich trat auch der französische Pharmakonzern Sanofi als Kaufinteressent für Actelion auf den Plan. Die Actelion-Aktie zog auch in diesem Zusammenhang seit November um rund 100 Prozent an.
Im Zuge der Übernahme soll auch Actelions Forschungsabteilung ausgegliedert und an die Börse gebracht werden. Actelion-Aktionäre werden an der R&D NewCo genannten Gesellschaft beteiligt. Johnson & Johnson wird anfangs 16 Prozent der Anteile an der neuen Firma halten, mit der Option, über eine Wandelanleihe weitere 16 Prozent zu erwerben.
Chef der R&D NewCo wird der bisherige Actelion-Lenker Jean-Paul Clozel, der in der Vergangenheit stets auf die Eigenständigkeit des Konzerns pochte.
Die Analysten von Jefferies rechnen bei der Übernahme nicht mit Problemen seitens der Behörden. Allerdings sei auch nicht mehr mit Gegenangeboten zu rechnen. Den Wert der Forschungssparte R&D NewCo taxiert Jefferies auf 500 Millionen bis eine Milliarde Franken oder fünf bis zehn Franken je Aktie.
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Einschätzung der Redaktion
Actelion-Aktionäre sollten an ihren Papieren festhalten. Die Aktie notiert leicht unter dem Übernahmeangebot. Für Fantasie sorgt außerdem die geplante Abspaltung der Forschungsabteilung.
Johnson & Johnson will die Übernahme mit Geld finanzieren, das außerhalb der USA liegt. Zudem soll der Zukauf auf Basis des bereinigten Gewinns je Aktie sofort zum Ergebnis beitragen. Die Aktie bleibt aussichtsreich.
Johnson & Johnson
Kursziel 132,80 Euro
Stopp 88,50 Euro