An der Börse kommt die Aktie von Felcor allerdings nicht gut an. Das will Jonathan Litt ändern. "Die Aktie notiert weit unter ihrem inneren Wert", sagt der Gründer und Anlagechef von Land & Buildings.

Litt gehört mit seinem auf Immobilien spezialisierten Hedgefonds zu den wenigen Aktivisten, die ihren Investoren 2015 zweistellige Zuwachsraten lieferten. Das liegt an der Fokussierung auf kleinere Immobilienfirmen, die schlecht geführt sind. Hier können schon kleine Änderungen dicke Wertbeiträge liefern. Und das sei, laut Litt, auch bei Felcor möglich. Das Unternehmen besitzt 40 Hotels in den USA, die an Hotelketten wie etwa Holiday Inn vermietet werden. In den vergangenen Jahren hat Felcor das Portfolio umgebaut. Kleinere Immobilien wurden verkauft, die Qualität der Häuser verbessert. Der Erfolg spiegelt sich langsam in den Zahlen, im Aktienkurs hingegen nicht. Das Unternehmen wird an der Börse mit 865 Millionen Euro bewertet.

Klar unter Substanzwert



Ausgehend vom Marktwert der einzelnen Immobilien hat Litt für Felcor einen Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV) von 10,50 Dollar pro Aktie errechnet. Der Branchendienst Green Street Advisors kommt bei der Berechnung sogar auf zwölf Dollar pro Aktie - fast doppelt so viel wie der aktuelle Aktienkurs in Dollar. Ob Litt Änderungen bewirken kann? Im Prinzip gäbe es dafür zwei Möglichkeiten. Die erste zielt darauf, mithilfe von Immobilienverkäufen die Nettoverschuldung zu senken und eigene Aktien unter dem NAV zurückzukaufen. Würden etwa 200 Millionen Dollar zum aktuellen Kurs zurückgekauft, stiege der NAV um acht Prozent. Mit Aktienrückkauf und Entschuldung kann sich die Differenz zwischen Kurs und NAV zwar verringern. Die Lücke werde in der Regel aber nicht geschlossen, so Litt.

Deshalb müsse das Management auch den Verkauf der ganzen Gesellschaft in Erwägung ziehen - das wäre die zweite Option. "Seit 2006 wurden sechs ähnliche Firmen von der Börse genommen. Der durchschnittlich gezahlte Preis betrug 104 Prozent des NAV", sagt Litt. Weil die Hotels von Felcor höhere Durchschnittserträge pro Zimmer aufweisen, könnte das Aufgeld auch höher sein.

Die Handelsumsätze der Felcor-Aktie hierzulande sind dünn. Aufträge müssen limitiert werden. Der bessere Weg ist der Kauf direkt an der US-Börse. Der Wert ist eine Alternative zu deutschen Immobilienaktien. Die noch recht hohe Verschuldung gibt dem Investment allerdings eine sehr spekulative Note.