Für viele Analysten ist der Markt viel zu heiß gelaufen und einige raten sogar zum Verkauf. Lohnt es sich, jetzt auf Tages- oder sogar Festgeld umzuschichten und bei diesen Banken massiv Zinsen zu kassieren?
Der Markt befindet sich in einer fast schon als “komisch” zu bezeichnenden Lage, denn während die Probleme, wie Rezessionsangst, Ukrainekrieg und eine mögliche Staatspleite der USA, immer mehr werden, steigen die Indizes zu neuen Höchstständen. Aber was sollen Anleger jetzt tun?
J.P. Morgan, Goldman Sachs & Co: Am Markt geht nichts mehr
Geht es nach den Analysten von J.P. Morgan, Goldman Sachs und einigen anderen, dann geht am Markt schon lange nichts mehr. Die Kursziele für den Jahresendstand des S&P500 prognostizieren die Marktbeobachter nämlich so:
J.P. Morgan: 4.200 Punkte
Credit Suisse: 4.050 Punkte
Goldman Sachs: 4.000 Punkte
HSBC: 4.000 Punkte
Barclays: 3.675 Punkte
Mit einem aktuellen Stand von knapp unter 4200 Punkten ist für diese Analysten also sämtliches Potenzial am Markt ausgeschöpft und viele gehen sogar von rückläufigen Kursen aus. Aber was sollten Anleger jetzt tun?
Jetzt alles aufs Tagesgeld?
Am naheliegendsten scheint die Umschichtung auf das Tagesgeld, wo die Einlagen inzwischen immerhin ordentlich verzinst werden. So gibt es beispielsweise bei der Consorsbank 3,21 Prozent Zinsen auf das Tagesgeld oder bei der Suresse Direkt Bank sogar 3,32 Prozent (mehr dazu im Börse Online Tagesgeld Vergleich).
Einige Anleger, die noch von länger schlecht laufenden Märkten ausgehen, können sich sogar aktuell attraktive Festgeldkonditionen von zum Beispiel 3,60 Prozent bei der Openbank für die kommenden zwölf Monate sichern (mehr dazu im Börse Online Festgeld Vergleich).
Geht am Markt wirklich nichts mehr?
Allerdings limitieren Investoren, die jetzt verkaufen nicht nur ihre Downside, sondern auch vor allem ihre Upside. Denn sollte der Markt nicht den prognostizierten Verlauf von J.P. Morgan oder Goldman Sachs nehmen, sondern zum Beispiel in einen neuen Bullenmarkt übergehen, würde Anleger einiges an Rendite verpassen.
Deswegen empfiehlt sich eine Mischung aus Aktien und Tagesgeld, abhängig von der eigenen Risikopräferenz. Wer mit Verlusten weiter ruhig schlafen kann, der sollte maximal eine Cash-Reserve für Nachkäufe bunkern, wer allerdings aktuell unruhig ist, der sollte einen Blick auf die Zinsseite werfen.