Gemeinhin werden Schwellenländeranleihen als risikoreich angesehen. Aber angesichts der Zinsflaute überlegen immer mehr Anleger, ob sie nicht doch den Schritt wagen sollten, um wenigstens auskömmliche Renditen mit Anleihen einfahren zu können. Zumal inzwischen die Risiken etwa im Vergleich mit Bundesanleihen gesunken sind. Es droht zwar kein Ausfall bei den "Bunds", aber die Kursrisiken sind extrem hoch.
Für Schwellenländeranleihen sind JP Morgan-Indizes die am meisten verwendeten. Aber auch sie haben durch ihre Gewichtung nach Marktkapitalisierung gewisse Nachteile. Denn dadurch haben die am höchsten verschuldeten Länder auch die höchste Gewichtung im Index. Zudem sind auch viele kleine Länder mit illiquiden Märkten enthalten, die zudem wenig Einfluss auf die Gesamtperformance haben, aber teuer im Handel sind. Die Gewichtung der kleinsten 22 Länder im JP Morgan EMBI Global Diversified Index beträgt nur sieben Prozent. Diese Negativfaktoren eliminiert der JP Morgan USD Emerging Markets Sovereign Bond ETF. JP Morgan wendet ein dreistufiges Screening an.
Damit wird Liquidität, Länderrisiko und Kreditrating im Vergleich zu den nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes verbessert. Zuerst werden illiquide und kurz vor der Fälligkeit stehende Anleihen aussortiert. Das bedeutet, dass sich der Index nur aus liquiden und investierbaren Anleihen zusammensetzt. Als nächstes ordnet ein Risikofilter Länder gemäß ihrem relativen Risiko ein. Die riskantesten zehn Prozent werden gestrichen. Zusätzlich wird auch noch die Kreditqualität gesteuert. Der Index wird regelmäßig neu gewichtet, um einen ständigen Risikobeitrag von Hochzinsanleihen von 75 Prozent und Investment-Grade-Anleihen von 25 Prozent aufzuweisen.
Der JP Morgan-ETF ist clever konstruiert und dürfte trotz geringerer Risiken ähnliche Renditen wie der marktkapitalisierungsgewichtete Index abliefern.