Erneut warnt der WallStreet-Experte und J.P. Morgan-Chefstratege Marko Kolanović vor einem Aktienmarkt, der offensichtliche Risiken ignoriert und dafür bis zum Ende dieser Woche deutlich abgestraft werden könnte. Das macht den Profi so pessimistisch und so schützt sich der Experte vor den zu erwartenden Schwankungen.

J.P. Morgan Chefstratege Marko Kolanović gilt als der letzte verbleibende Bär an der WallStreet, nachdem zuletzt sogar Morgan Stanley in das Lager der Bullen gewechselt ist. Nun hat der Experte erneut Anleger vor einer Korrektur der Aktienmärkte gewarnt und erwartet einen ersten Fall sogar bis zum Ende der Woche.

J.P. Morgan: Aktienmarkt ignoriert Risiken

So schrieb der Experte in einer neuerlichen Studie, dass sich Aktien immer mehr von Anleihen abgekoppelt hätten und das Zinsniveau für den Markt scheinbar nicht relevant sei. Neben dieser Entwicklung scheint der Markt laut Kolanović auch einige Risiken zu ignorieren.

So verwies der Experte beispielsweise auf politische Verwerfungen in den wichtigen Wachstumsmärkten Mexiko und Indien. Auch das Comeback des Meme-Tradings stimmte den Experten sorgenvoll, denn dies sei ein Anzeichen für eine Übertreibung und Überhitzung an der Börse. 

„Trotz dieser zahlreichen Risiken notieren die Aktienkurse weiterhin auf Rekordhöhen und die Stimmung und Positionierung der Anleger sind rosig“, schrieb der J.P. Morgan-Stratege. Doch die gute Stimmung könnte sich bald umkehren.

Der Markt könnte bis Freitag deutlich fallen

Denn angesichts der anstehenden Fed-Sitzung könnte die Börse, so Kolanović, wieder zur Realität zurückfinden, besonders dann, wenn Zinssenkungen weiter nach hinten verschoben werden. Zusätzlich zeigen die aktuellen Optionspreise, dass Händler einen Anstieg oder Fall des S&P500 um mindestens 1,4 Prozent bis Ende der Woche erwarten.

Dementsprechend stehen die Chancen nach einem starken Arbeitsmarktbericht, heißen Inflationszahlen und der implizierten Volatilität hoch für einen Dämpfer an der Börse, so die Einschätzung des Experten.

Dazu rät J.P. Morgan-Stratege Marko Kolanović jetzt

Angesichts dieser Entwicklung hat Kolanović den Kunden von J.P. Morgan bereits eine Untergewichtung von Aktien gegenüber Rohstoffen und Cash empfohlen. Doch auch wenn es zu einer Korrektur kommen sollte: Sorgen müssen sich insbesondere langfristige Anleger deswegen nicht machen. Im Gegenteil könnte es sich jetzt lohnen, etwas trockenes Pulver anzusammeln, um im Fall eines Rücksetzers zu investieren.

Wo besonders spannende Chancen im Fall einer Korrektur lauern, erfahren Sie in diesem Artikel: Wenn die Korrektur kommt: 3 exzellente Aktien, die Anleger günstig aufsammeln können

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