Ein pessimistischer Branchen-Ausblick hat den europäischen Banken am Dienstag zu schaffen gemacht. "Die Rahmenbedingen für die Banken scheinen nicht besser zu werden", sagte ein Börsianer. Außerdem seien die jüngsten Kursgewinne bei Deutscher Bank und Commerzbank mit jeweils mehr als zehn Prozent überzogen. Die Aktien der beiden Geldhäuser büßten am Dienstag jeweils etwa 2,5 Prozent ein. Credit Suisse gaben in Zürich 2,2 Prozent nach und der europäische Banken-Index notierte ein Prozent tiefer.
Den JPMorgan-Analysten zufolge werden die Einnahmen aus dem Investmentbanking 2016 um 21 Prozent zurückgehen. Wenn sich die Börsen nach ihren Kursturbulenzen der vergangenen Wochen normalisieren, müsse mit einem rückläufigen Handel mit Aktien, Anleihen & Co. gerechnet werden. "Das konnte man bei vorangegangenen Ausverkäufen beobachten", betonten die Experten.
Vor diesem Hintergrund stuften sie die Titel der Credit Suisse auf "Neutral" von "Overweight" herunter. Goldman Sachs und Morgan Stanley nahmen sie dagegen hoch auf "Overweight". Die beiden US-Investmentbanken wollen in den kommenden Monaten Aktien in größerem Stil zurückkaufen.
Die Deutsche Bank bezeichneten die JPMorgan-Analysten als ihren Favoriten der Branche. Sie sähen keine Finanzprobleme beim deutschen Branchenprimus. Unter anderem wegen derartiger Spekulationen hat die Deutsche Bank seit Jahresbeginn rund ein Drittel ihres Börsenwertes eingebüßt.
Reuters