Es ist die dritte US-Bank, die 2023 in Not gerät. Nun wurde bekannt, dass JP Morgan der offizielle Käufer der First Republic Bank wird. Das müssen Sie dazu jetzt wissen

Es ist offiziell: Der staatliche Einlagensicherungsfonds „FDIC“ gab heute bekannt, dass er dem Verkauf der Vermögenswerte der pleite gegangenen First Republic Bank an JP Morgan zugestimmt habe. Die First Republic Bank ist damit bereits die dritte große Bank aus den USA, die innerhalb der vergangenen zwei Monate gescheitert ist. Erst im März wurde die Misere um die Sillicon Valley Bank sowie die Signature Bank bekannt. 

JP Morgan übernimmt First Republic Bank

In einer Erklärung der US-Aufsichtsbehörden wird bekannt, dass die Großbank JP Morgan den größten Teil des Vermögens der First Republic Bank sowie alle Einlagen übernehmen wird. Laut Quellen von Reuters soll es mehrere Kaufinteressenten gegeben haben, etwa die PNC Financial Services Group oder die Citizenz Financial Group, die am Sonntag in einer Auktion der US-Regulierungsbehörde ihre Gebote abgegeben haben sollen. Das Rennen machte schließlich JP Morgan.

JP Morgan soll 173 Milliarden Dollar an Krediten und circa 30 Milliarden Dollar an Wertpapieren der in Not geratenen Bank übernehmen. Darunter fielen laut einer Erklärung von JP Morgan auch 92 Milliarden Dollar an Einlagen. Die Großbank übernehme aber nicht die Unternehmensschulden oder Vorzugsaktien der First Republic Bank.

"Unsere Regierung hat uns und andere eingeladen, sich zu engagieren, und wir haben es getan", heißt laut Reuters von Jamie Dimon, dem Vorsitzenden und CEO von JPMorgan Chase. „Unsere finanzielle Stärke, unsere Fähigkeiten und unser Geschäftsmodell haben es uns ermöglicht, ein Angebot zur Durchführung der Transaktion so zu entwickeln, dass die Kosten für den Einlagenversicherungsfonds minimiert werden.“ Laut einer Erklärung sollen die 84 Büros der First Republic Bank in acht Bundesstaaten als Filialen der JP Morgan Chase Bank wiedereröffnet werden. JP Morgan gilt bereits als größte Bank der USA und wird durch die Übernahme nun noch größer und mächtiger.


First Republic Bank Aktie rauscht ab

Zuletzt hatten in einer Rettungsaktion mehrere Großbanken rund 30 Milliarden Dollar in die First Republic Bank gesteckt. Anfang vergangener Woche gab diese dann jedoch einen Einlagenabfluss von über 100 Milliarden Dollar im ersten Quartal bekannt. Die Aktie wurde anschließend massenhaft verkauft und verlor innerhalb weniger Tage fast 80 Prozent an Kurs. Am Freitag wurde bekannt, dass die FDIC weitere Verschlechterungen der Bank feststellte und eine neue Rettungsaktion geplant ist.

Im vorbörslichen Handel fielen die Aktien um 4:06 Uhr morgens in New York bereits um über 33 Prozent. Die Aktie von JP Morgan konnte hingegen um fast vier Prozent zulegen.

„Wir sollten anerkennen, dass Bankausfälle in einem dynamischen und innovativen Finanzsystem unvermeidlich sind“, so Jonathan McKernan, ein Mitglied des FDIC-Vorstands, in einer Erklärung. „Wir sollten für diese Bankausfälle planen, indem wir uns auf starke Kapitalanforderungen und einen effektiven Abwicklungsrahmen als unsere beste Hoffnung darauf konzentrieren, die Rettungskultur unseres Landes, die Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert, schließlich zu beenden.“

Mit Material von Reuters