In den ersten sechs Monaten verdiente JPMorgan 17 Milliarden Dollar und ist damit auf bestem Weg zu einem Rekordergebnis im laufenden Jahr. Von Bloomberg befragte Experten rechnen im Schnitt derzeit mit einem Anstieg um rund ein Viertel auf mehr als 30 Milliarden Dollar. Das sind aktuell umgerechnet etwas mehr als 25 Milliarden Euro. Damit würde die US-Bank in einem Jahr mehr verdienen, als die Deutsche Bank derzeit an der Börse wert ist.
Die Bank wuchs dabei sowohl im Investmentbanking als auch im Geschäft mit den Privatkunden. In letzterem profitierte die größte US-Bank vor allem von der gut laufenden Konjunktur in den Vereinigten Staaten - so zog zum Beispiel die Kreditvergabe deutlich an. Im Privatkundenbereich verdiente die Bank mit 3,4 Milliarden Dollar rund die Hälfte mehr als vor einem Jahr. Im Investmentbanking legte der Überschuss um 18 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar zu. In beiden Bereichen legten auch die Erträge zweistellig zu. Bankchef Jamie Dimon zeigte sich hochzufrieden, warnte aber auch vor einem zunehmend stärker werdenden internationalen Wettbewerb.
An der Börse lag das Augenmerk aber erst einmal bei den starken Zahlen für das vergangene Quartal. Die Aktie lege vorbörslich zu. JPMorgan ist mit einem Börsenwert von 364 Milliarden Dollar (313 Mrd Euro) die wertvollste Bank der Welt. Auch hier zeigt sich deutlich der Unterschied zur Deutschen Bank, die immer so gerne auf Augenhöhe mit der US-Bank gespielt hätte - inzwischen aber den Anschluss verloren hat.
Während der Kurs der JPMorgan-Aktie sich seit Ende der Finanzkrise mehr als verdoppelt hat, büßte derjenige des Deutsche-Bank-Papiers seitdem fast 90 Prozent ein. Inzwischen ist die Deutsche Bank an der Börse gerade mal noch 20 Milliarden Euro wert und muss sich hier eher mit Fintechs wie Wirecard denn den US-Größen messen lassen./zb/fba