Zu den guten Ergebnissen der Luxusgüterbranche tragen insbesondere Kunden aus China bei. "Sie bestreiten mittlerweile 32 Prozent der Gesamtnachfrage", weiß Scilla Huang Sun, Fondsmanagerin des Julius Bär Luxury Brands. Der Anteil werde weiter steigen. Zwar leidet im Reich der Mitte selbst der Absatz der meist aus den Industriestaaten stammenden Hersteller unter der Antikorruptionskampagne der Regierung. Doch Chinesen erwerben Luxusartikel nun verstärkt im Ausland. "In Europa und in Japan sind im vergangenen Jahr die Ausgaben chinesischer Käufer deutlich gestiegen. Dort sind die Artikel billiger, zudem nutzten Chinesen die für sie günstigen Wechselkurse", sagt Huang Sun. Die Hersteller könnten daher die Einbußen auf dem chinesischen Markt zu einem großen Teil kompensieren.
Zurückhaltender agierten dagegen betuchte Käufer aus rohstoffproduzierenden Ländern. "Vermögende Personen sind meist wenig preissensitiv. Doch auch für sie gibt es Schmerzgrenzen", sagt Huang Sun. Die starke Abwertung des Rubels hat die Kauflust reicher Russen zuletzt doch gedämpft. Ihre Ausgabefreude dürfte aber wieder steigen, sobald sich Russlands Währung und Ölpreis nachhaltig erholen.
Reiche Kursfantasie
"Mit Luxusaktien können Investoren das Thema wachsender Wohlstand in den Schwellenländern gut spielen", meint die Managerin. Die Konsumenten aus den Emerging Markets seien sehr marken-bewusst. Den etablierten Herstellern erwachse bislang auch keine ernst zu nehmende Konkurrenz. In den vergangenen Jahren hat der Julius Bär Luxury Brands den MSCI Emerging Markets klar geschlagen. Rückenwind bekommt die Luxusbranche aber auch weiterhin aus den Industriestaaten. Dort steigt nicht nur die Zahl der Millionäre und Milliardäre, auch ihr Vermögen nimmt deutlich zu.