Die Weltbörsen sind seit einigen Wochen schon eifrig dabei, den im Zuge der Coronavirus-Baisse erlittenen massiven Einbruch wieder auszubügeln. Ganz ist das zwar noch nicht geglückt, die zuletzt gezeigte Aufwärtsdynamik ist aber beeindruckend ausgefallen.

Das gilt insbesondere auch für den deutschen Aktienmarkt. An der hiesigen Börsen legte der Leitindex DAX alleine zur Wochenmitte an einem Handelstag um satte 3,88 Prozent zu. Nachdem es bereits am Tag zuvor extrem stark nach oben gegangen war, belaufen sich die Kursgewinne für die beiden ersten Handelstage des Monats auf überaus starke knapp acht Prozent.

Geht es nach den Analysten bei Warburg Research dann ist bei ausgewählten Einzelwerten aber sogar noch mehr drin. Wie jeden Monat haben sie auch für Juni den monatlichen Aktien-Tracker herausgegeben und darin jene Titel herausgestellt, die im Juni besonders gute Chance auf steigende Kurse haben sollen.

Es geht dabei um eine Auswahlliste, mit denen die institutionellen Kunden Geld verdienen können sollen und bei denen die hauseigenen Analysten besonders stark davon ausgehen, dass die positive Meinung auch tatsächlich aufgeht.

Dazu haben die verantwortlichen Marktexperten einen Auswahlprozess eingerichtet, mit dessen Hilfe man aus dem abgedeckten Anlageuniversum von rund 200 deutschen Aktien jene Titel herauspickt, die kurzfristig betrachtet als besonders spannend einzustufen sind.

In der Vergangenheit hat sich der angewandte Ausleseprozess als sehr erfolgreich erwiesen. Gibt Warburg Research das verbuchte Plus seit Auflage des monatlichen Aktien-Trackers mit 134,47 Prozent an. Dem steht ein gleichzeitig vom MDAX eingefahrener Anstieg von 5,96 Prozent an, so dass sich eine sehr hohe Outperformance ergibt. BÖRSE ONLINE stellt nachfolgend jene deutschen Aktien vor, von denen sich die Analysten im laufenden Monat besonders viel versprechen (in der Spitze bewegen sich die Kursziele um 67 Prozent über der aktuellen Notiz).

Hornbach-Baumarkt-Aktie



Bei den Aktien von Hornbach-Baumarkt hat Warburg Research eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 29,00 Euro verknüpft. Das ist eine Vorgabe, die bei einem aktuellen Kurs von 23,25 Euro einen Anstieg von 24,7 Prozent für den Fall verspricht, dass diese Wette aufgeht. Dabei hat man diese Vorgabe erst zum Ende des Vormonats in Reaktion auf die für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/20 vorgelegten Ergebnisse um zwei Euro von bisher 27,00 Euro erhöht.

Der Bau- und Gartenmarkt-Betreiber hat die Zahlen für das erste Quartal im laufenden Geschäftsjahr 200/21 für den 26. Juni angekündigt. Laut dem zuständigen Analysten Thilo Kleibauer hat der Konzern bereits erklärt, dass er für diesen Berichtszeitraum trotz vorübergehender Filialschließungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit einem deutlichen Umsatz- und EBIT-Anstieg rechnet.

So seien im März und im April die Umsätze um neun Prozent gestiegen. Für Mai geht Kleibauer von einer noch besseren Umsatzentwicklung aus, weil da alle Märkte wiedereröffnet wurden. Insgesamt profitiere das Baumarktsegment eindeutig vom aktuellen Umfeld das davon geprägt sei, das man häufiger daheim sei als früher üblich.

Der Rückgang der Reise-/Freizeitaktivitäten führe offensichtlich zu einer verstärkten Konzentration der Verbraucher auf Ausgaben im Bereich Haus & Garten. Mit seinem starken Online-Geschäft (zehn Prozent des Umsatzes in 2019/20) könne Hornbach von einem überzeugenden Omnichannel-Ansatz profitieren.

Zudem dürfte sich der Fokus der Gesellschaft auf strikte Kostendisziplin weiterhin auszahlen. Daher könnte sich der bisher abgegebene Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/21, der stagnierende Umsätze beinhaltete, nach dem ersten Geschäftsjahr als konservativ entpuppen.

Die Aktie von Hornbach-Baumarkt habe sich im Mai schlechter entwickelt als der Kurs der Dachgesellschaft Hornbach Holding. Daher böten die Anteilsscheine von Hornbach-Baumarkt derzeit ein höheres Kurspotenzial und die Möglichkeit, direkt in das Baumarktgeschäft von Hornbach zu investieren.

Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie in den Jahren 2020/21 bis 2022/23 bewegen sich bei 2,27 Euro, 2,41 Euro und 2,66 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 8,7.

Profil

Die Hornbach-Baumarkt AG eröffnete 1968 als eines der ersten Unternehmen in Europa einen kombinierten Bau- und Gartenmarkt. Hornbach ist unter den Betreibern großflächiger Bau- und Gartenmärkte mit jeweils mehr als 11.000 m² Verkaufsfläche in Deutschland Marktführer. Heute ist die Gesellschaft mit Filialen, die dieses Konzept verfolgen, in Deutschland, Österreich, Luxemburg, den Niederlanden, Rumänien, in der Slowakei, Schweden, in der Schweiz und Tschechien vertreten.

Europaweit bietet das Unternehmen in mehr als 140 Bau- und Gartenmärkten ein umfangreiches Sortiment. Zur Hornbach-Baumarkt AG gehören auch zahlreiche Gesellschaften - wie zum Beispiel die Hornbach International GmbH, die die Tochterunternehmen in den genannten Ländern unter ihrem Dach vereint.

Allgeier-Aktie



Bei den Anteilsscheinen von Allgeier beträgt das Kursziel von Warburg Research 45,00 Euro. Das heißt, man traut diesem Wert bei einem aktuellen Kurs von 34,20 Euro einen Anstieg von 31,6 Prozent zu.

Laut dem zuständigen Analysten Andreas Wolf hat der IT-Dienstleister Ende des vergangenen Jahres Pläne angekündigt, ein getrenntes Börsenlisting für die wichtigsten Teile seines Technologiebereichs sowie des SAP-bezogenen Geschäfts seines Dienstleistungsbereichs anzustreben.

Die Hauptversammlung, die Ende des Monats stattfinden wird, werde über die Ausgliederung entscheiden. Eine Bewertung auf Basis der Summe der Einzelteile der Gesellschaft ergebe für die Geschäftsfelder von Allgeier (das heißt Technologie und Experts mit dem verbleibenden Servicegeschäft) einen Wert nördlich von 50 Euro pro Aktie. Die Zustimmung der Hauptversammlung zu dem geplanten Listing-Vorhaben sollte daher als Aktienkurskatalysator dienen.

Zu beachten ist allerdings in diesem Zusammenhang, dass es zur Wochenmitte in einer Mitteilung hieß, dass der Vorstand von Allgeier entschieden hat, die ordentliche Hauptversammlung nicht wie geplant für den 30. Juni 2020 einzuberufen, sondern in die zweite Jahreshälfte zu verschieben. Hintergrund der Terminverschiebung ist neben den fortwährenden Einschränkungen durch die Maßnahmen gegen die Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus auch die geplante Abspaltung des in der Nagarro Gruppe gebündelten internationalen Softwareentwicklungs- und Digitalisierungs-Geschäfts. Der Vorstand erwartet, dass die Entscheidung über die Abspaltung im späteren Jahresverlauf auf einer besseren Tatsachenbasis über die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäft der Allgeier Gruppe und die Kapital- und Finanzmärkte getroffen werden kann.

Die von dem Unternehmen im April vorgelegten Ergebnisse für das erste Quartal 2020 bezeichnete Wolf damals als solide. Konkret hatte Allgeier gemäß vorläufiger Zahlen ein deutliches Umsatzwachstum und ein zweistelliges Ergebniswachstum im Gesamtkonzern gemeldet. Das Wachstum sei insbesondere von dem starken organischen Wachstum des Unternehmensbereichs Allgeier Technology getrieben worden, aber auch der Bereich Allgeier Experts habe sich gut geschlagen.

Den Gewinn je Aktie sah Warburg Research zuletzt für dieses Jahr bei 1,84 Euro, nach 1,44 im Vorjahr und im kommenden Jahr bei 2,36 Euro sowie im übernächsten Jahr bei 4,96 Euro. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von unter sieben.

Profil

Die Allgeier SE ist eine der führenden IT-Dienstleistungsgesellschaften in Deutschland. Das mittelständische Unternehmen bietet seinen Kunden einen Full-Service-Ansatz, der von der Konzeption über die Umsetzung bis hin zum Betrieb von IT-Landschaften reicht.

Neben einer breiten Palette an Softwareprodukten umfasst das Serviceangebot der Gesellschaft des Weiteren zahlreiche Bereiche wie unter anderem Management & IT Consulting, SAP-Beratung, Business Intelligence, Rechenzentrum-Services, CRM, Web-Shops oder Logistik-Lösungen. Die Leistungen kommen dabei in unterschiedlichen Branchen zum Einsatz: Banken, Versicherungen, Telekommunikation, Automotive, Handel, Medien, Energieversorger, Informationstechnologie oder im öffentlichen Sektor.

Cewe-Aktie



Bei den Aktien der Cewe Stiftung & Co. KGaA hat Warburg Research das Kursziel auf 113,00 Euro festgezurrt. Damit ergibt sich gemessen an der aktuellen Notiz von 93,50 Euro die Chance auf einen Anstieg von knapp 21 Prozent.

Nach Einschätzung des zuständigen Analyten Thilo Kleibauer verfügt der Foto-Entwickler über eine grundsolide Bilanz (Eigenkapitalquote von 54 Prozent, keine strukturelle Nettoverschuldung) und zusammen mit einer hohen Kundenbindung im Kernsegment Fotofinishing sei man daher für harte Zeiten gut gerüstet.

Im ersten Quartal habe sich die dynamische Wachstumsdynamik im Fotofinishing fortgesetzt. Inzwischen sein im Online-Kanal unter der Überschrift "Bootsphoto powered by Cewe" die exklusive Partnerschaft mit Boots, der größten britischen Drogeriemarktkette, gestartet worden. Die Einführung von rund 2.500 Fotostationen und Displays in den Geschäften werden im Laufe des Jahres folgen.

Kleibauer betrachtet dies als einen wichtigen Meilenstein für Cewe in Großbritannien, wo die Markenbekanntheit von Cewe derzeit deutlich geringer sei als in der DACH-Region, Frankreich oder Polen. Daher unterstreicht der Roll-out bei Boots das vorhandene internationale Wachstumspotential.

Zu den von der Gesellschaft für das erste Quartal vorgelegte Ergebnis hieß es am 12. Mai, dieses sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Das Kursziel von 113,00 Euro bestätigte Warburg Research daraufhin. Den Gewinn je Aktie sieht Kleibauer 2020 bei 4,92, 2021 bei 5,82 Euro und 2022 bei 6,28 Euro. Aus letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von knapp 15.

Profil

Die Cewe Stiftung & Co. KGaA ist eine der führenden internationalen Fotoentwicklungs-Gruppen. Das Unternehmen ist Holding einer Reihe operativ tätiger Gesellschaften im In- und Ausland. Diese beliefern sowohl den stationären Handel als auch den Internethandel (e-Commerce) mit Fotoarbeiten. Das Unternehmen entwickelt jährlich mehrere Milliarden Farbfotos und mehrere Millionen Cewe Fotobücher, die sowohl von Filmen als auch von digitalen Bilddaten stammen.

Weitere Produkte sind Fotokalender, Grußkarten und Wanddekorationen. Cewe Color zählt zu den Vorreitern bei der Einführung neuer digitaler Technologien, z. B. der Bestellung von Digitalfotos über das Internet oder mit Hilfe von Orderterminals (DigiFoto-Makern) im stationären Handel. Im Segment Online-Druck vermarktet der Fotoentwickler überwiegend Werbedrucksachen über die Vertriebsplattformen Cewe-PRINT, saxoprint und viaprinto.

Flatex-Aktie



Im Falle der Aktien von Flatex ist die Kaufempfehlung von Warburg Research mit einem Kursziel von 53,00 Euro versehen. Wobei es so ist, dass ist mit dieser Vorgabe eben erst am 03. Mai um weitere drei Euro nach oben gegangen ist. Auf der derzeit gültigen Basis ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 37,50 Euro noch immer ein Aufwärtspotenzial von 41,3 Prozent.

Wie es zu diesem Wert ergänzent heißt, sind die Flatex-Aktien auf Mitglied in der hauseigenen so genannten Conviction-List, also jenen Titeln, von denen man besonders überzeugt ist. Das wiederum habe damit zu tun, dass die Gesellschaft als ein klarer Nutznießer der Coronavirus-Krise einzustufen sei. Die Aktienkursentwicklung spiegele dies jedoch trotz der bereits verbuchten Gewinne noch immer nicht ausreichend wider.

Das Unternehmen habe Anfang April eine rekordverdächtige Handelsaktivität auf seiner Plattform gemeldet und der zuständige Analyst Marius Fuhrberg geht davon aus, dass sich die starke operative Performance fortsetzt, denn auch wenn die Volatilität an den Kapitalmärkten inzwischen etwas nachgelassen habe, befinde sie sich doch nach wie vor auf einem hohen Niveau. Daher dürfte auch das 2. Quartal für das Unternehmen ein Rekordquartal darstellen.

Ende Mai gab das Unternehmen die endgültigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 bekannt und kündigte seine Absicht an, sich um die Aufnahme in den Prime Standard zu bewerben, was zu einer Aufnahme in den SDAX oder möglicherweise sogar in den TecDax führen könnte. Darüber hinaus wurden die CEO- und CFO-Verträge früher als erwartet bis 2025 verlängert. Der Abschluss der DeGiro-Transaktion, der im Juni stattfinden soll, werde einen weiteren Meilenstein für die europäischen Expansionspläne des Unternehmens markieren und dürfte dazu beitragen, dass der Aktienkurs seinen Schwung beibehält.

Die Gewinnschätzungen sehen für 2020 eine Verbesserung von 0,76 Euro auf 1,51 Euro vor und in den beiden Folgejahren sollen dann sogar 2,45 Euro bzw. 3,11 Euro herausspringen. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von gut zwölf.

Profil

Die Flatex AG betreibt mit flatex eine der führenden und am schnellsten wachsenden Online-Brokerage-Plattform Europas für den Wertpapierhandel mit mehr als 12 Millionen papierlos ausgeführten Kundentransaktionen pro Jahr. Fortschrittliche, eigenentwickelte Technologie eröffnet den über 250.000 eigenen B2C-Kunden kostengünstige Serviceleistungen.

Das selbst entwickelte Kernbankensystem (FTG:CBS) verhilft den zahlreichen B2B-Kunden inklusive staatlicher Infrastruktur ebenso wie etablierten Finanzdienstleistern und disruptiven Geschäftsideen als White-Label-Banking zum schnellen Erfolg. In einer Zeit der Bankenkonsolidierung, von Niedrigzinsen und Digitalisierung ist die Flatex AG damit ideal für weiteres Wachstum positioniert und auf einem sehr guten Weg, Europas führender Anbieter für Finanztechnologie zu werden.

Init-Aktie



Bei den Aktien von Init Innovation in Traffic Systems SE hat Warburg Research ein Kursziel von 50,00 Euro ausgegeben. Vergleicht man das mit der Xetra-Schlussnotiz vom Mittwoch von 30,00 Euro, errechnet sich daraus theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 66,7 Prozent.

Der zuständige Analyst Robert-Jan Van Der Horst hat erst im April die Abdeckung dieses Titels mit einer Kaufempfehlung aufgenommen, wobei sich damals im April das Kursziel zunächst noch bei 46,00 Euro bewegte.

Mit dieser Vorgabe ging es aber Ende April um vier Euro nach oben in Reaktion auf die damals angekündigte Übernahme der DResearch Fahrzeugelektronik GmbH, einem führenden Anbieter von audio-visuellen und digitalen Systemen für Busse und Züge. Nach Ansicht von Van Der Horst passt die Akquisition hervorragend zu Init, und er erwartet von der Portfolioerweiterung attraktive Cross-Selling- und Up-Selling-Erlöse.

Die von dem Verkehrstelematik-Spezialisten vorgelegten starken Erstquartals-Zahlen bestätigten Warburg Research außerdem in der Prognose, dass sich die hohe Wachstumsdynamik des Jahres 2019 (Umsatz +15,3 Prozent) auch in diesem Jahr fortsetzen wird (Umsatz im ersten Quartal 2020 +14 Prozent).

Nach einem Rekordauftragseingang im ersten Quartal 2019 (69,2 Millionen Euro), der durch einen Großauftrag von Metropolitan Transit System (MTS) in San Diego (30 Millionen Dollar) getrieben worden sei, habe der diesjährige Auftragseingang von 44 Millionen Euro zwar nicht die hohe Visibilität des Vorjahres erreicht. Man erwartet aber, dass sich dies im Juni mit einem weiteren Großauftrag aus Houston, Texas, ändern werde.

Unter Einbeziehung von Cross-Selling, Folgeaufträgen und Serviceverträgen schätzt man das Umsatzpotential des Houston-Auftrags auf insgesamt rund 100 Millionen Euro in den nächsten Jahren. Damit würde dieser Auftrag die Visibilität der diesjährigen Guidance (Auftragseingang 180-190 Millionen Euro, Umsatz 180 Millionen Euro, EBIT 18- 20 Millionen Euro) sowie des mittelfristigen Ziels eines durchschnittlichen jährlichen Wachstums von 15 Prozent erhöhen. Und diese Perspektive spiegele sich noch nicht im Aktienkurs ausreichend wider.

Den Gewinn je Aktie taxiert Warburg Research für 2020 auf 1,25 Euro, nach 1,19 Euro im Vorjahr. Die Schätzungen für 2021 und 2022 bewegen sich bei 1,70 Euro bzw. bei 2,19 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 13,7.

Profil

Die Init SE ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Verkehrstelematik. Telematik ist ein spezieller Bereich der Nachrichtentechnik, in dem die Kommunikation mit der Informatik verbunden wird. Unter Telematik wird das Messen, Steuern und Regeln per Fernsteuerung über feste und mobile Telekommunikationsnetze verstanden. Ein Bereich der Telematik ist die Verkehrstelematik. Darunter fallen Anwendungen, die das Verkehrsgeschehen erfassen und steuern. Die Init-Unternehmensgruppe entwickelt, konstruiert, produziert und vertreibt Telematikkomponenten, Telematiksysteme und elektronische Zahlungssysteme für Busse und Bahnen.

Des Weiteren führt sie die Installationen ihrer Telematiklösungen durch und passt diese an die Bedürfnisse der Kunden bzw. an vorhandene Drittsysteme an. Init deckt die Wertschöpfungskette von der Planung über die Entwicklung (Soft- und Hardware), die Produktion (geringe Fertigungstiefe), die Installation/Integration (modulare Hard- und Softwarekomponenten) bis zur Wartung der Systeme ab. Darüber hinaus entwickelt und vertreibt das Unternehmen Applikationen für das iPhone und andere Smartphones, die die Bilder oder Kameraansichten vom Standort des Nutzers mit computergenerierten Zusatzinformationen anreichert - etwa zu den möglichen Verbindungen, zur Entfernung der nächsten Haltestelle.

Lanxess-Aktie



Bei MDAX-Vertreter Lanxess hat Warburg Research eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 64,00 Euro ausgestattet. Kann der Titel bis zu dieser Vorgabe vordringen, wäre das bei einer aktuellen Notiz von 50,26 Euro gleichbedeutend mit einem Anstieg von 27,3 Prozent.

Die COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft werden wahrscheinlich den Lackmustest für die Qualität des neu gestalteten Portfolios von Lanxess vorverlegen, so der zuständige Analyst Oliver Schwarz. Angesichts der Tatsache, dass der Chemie- und Polymer-Anbieter den größten Teil seiner Massenchemikalienproduktion abgebaut und die Erlöse sowohl in internes als auch externes Wachstum seiner Spezialchemikalienaktivitäten investiert hat, dürfte die finanzielle Leistung des Unternehmens wesentlich besser sein als in vergangenen Krisen.

Dies spiegele sich auch in den Leitlinien wider. Der erwartete Rückgang des EBITDA von 1.019 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2019) auf ein Niveau von etwa 850 Millionen Euro (Mitte des Geschäftsjahres 2020, Prognose einschließlich Corona-Effekte) sei viel weniger drastisch als z.B. in der Finanzkrise 2008/9, als das EBITDA von 722 Millionen auf 465 Millionen Euro eingebrochen sei, obwohl die aktuelle Situation noch gravierender sei als damals.

Angesichts der fehlenden Produktion von chemischen Grundstoffen werde Lanxess vom Rückgang der Rohstoffkosten profitieren, der durch den Rückgang des Rohölpreises im zweiten Halbjahr 2020 und Geschäftsjahr 2021 ausgelöst werde. Infolgedessen dürfte Lanxess relativ stark aus der Krise hervorgehen, was M&A-Aktivitäten ermöglichen sollte, wenn hochwertige Vermögenswerte von Konkurrenten auf den Markt gebracht werden.

In Vorbereitung darauf habe Lanxess bereits sein Aktienrückkaufprogramm gestoppt, die Investitionen gesenkt und seine Kreditlinien zur Stärkung der Liquidität in Anspruch genommen. Schwarz betrachtet jedoch jede M&A-Transaktion nur als das Sahnehäubchen auf dem Kuchen, weil er auch so erwartet, dass eine Neubewertung der Bewertungsmultiplikatoren den Aktienkurs vorantreiben wird, sobald die Investoren anfangen würden, die Entwicklung des Unternehmens hin zu höherer Gewinnstabilität und höheren Margen, insbesondere in schwierigen Zeiten, zu schätzen.

Beim Ergebnis je Aktie kalkuliert Schwarz für 2021 mit 3,76 Euro und für 2022 mit 4,41 Euro. Das heißt, auf letztgenannter Basis bewegt sich das geschätzte KGV bei 11,4.

Profil

Die Lanxess AG gehört mit einem umfangreichen Produktportfolio aus den Bereichen Polymere sowie Basis-, Spezial- und Feinchemikalien zu den bedeutenden Chemie- und Polymeranbietern Europas. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Kunststoffe, Kautschuke, Spezialchemikalien und Zwischenprodukte. Darüber hinaus unterstützt Lanxess seine Kunden bei der Entwicklung und der Umsetzung von Systemlösungen.

Der Konzern konzentriert sich bei seinen Produkten besonders auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Das Programm "Grüne Mobilität" entwickelt zum Beispiel Hightech-Kunststoffe, die im Leichtbau von Fahrzeugen zum Einsatz kommen und durch ihr vermindertes Gewicht weniger Emissionen erzeugen und den Kraftstoffverbrauch senken. Des Weiteren kommen Hochleistungs-Kautschuke bei der Herstellung von Reifen zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch einen geringeren Rollwiderstand, ausgezeichnetes Bremsverhalten, eine längere Laufleistung und verminderte Geräuschentwicklung aus.

Patrizia-Aktie



Bei den Aktien von Patrizia Immobilien hält Warburg Research Kurse von 27,00 Euro für angemessen. Das bedeutet angesichts einer aktuellen Notiz von 22,65 Euro bei diesem Wert nicht anderes, als dass die Kaufempfehlung einen Anstieg von gut 19 Prozent verspricht. Wobei es so ist, dass dieses Kursziel am 25. März um einen Euro von zuvor 26,00 Euro erhöht wurde.

In Verbindung mit der fortschreitenden Lockerung der Coronavirus-Beschränkungen in Deutschland und Europa erwartet der zuständige Analyten Philipp Kaiser, dass sich der Immobilientransaktionsmarkt zu erholen beginnt. Nach seiner Meinung sollte Patrizia ein großer Nutznießer davon sein.

Ein starker Anstieg der Eigenkapitalzusagen globaler Kunden in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 (+33,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) habe einmal mehr das Vertrauen der Kundenbasis trotz der unsicheren Zeiten unterstrichen.

Mit dem Verkauf des denkmalgeschützten Bürogebäudes Ericus-Contor in Hamburg Mitte Mai (wertmäßig die größte Einzel-Immobilientransaktion in Hamburg in diesem Jahr) habe das Unternehmen bewiesen, dass es auch in Krisenzeiten noch einen Markt für Core+-Assets gebe. Da sich das Gebäude seit 2014 im Besitz von Patrizia befand, erwartet Kaiser aus der Transaktion einen großen Beitrag zur Performance-Fee und er geht daher von einem guten ersten Halbjahr aus.

Insgesamt habe sich das Unternehmen dank seines robusten Geschäftsmodells auch in Krisenzeiten als solider Akteur erwiesen. Mit seiner sehr starken Cash-Position (457,7 Millionen Euro im ersten Quartal 2020) sei die Gesellschaft in einer hervorragenden Position, um schnell auf sich bietende Marktchancen zu reagieren. Darüber hinaus habe das Anfang des Jahres angekündigte Aktienrückkaufprogramm die Wahrscheinlichkeit möglicher M&A-Aktivitäten in diesem Jahr erhöht.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert Kaiser für das laufende Jahr mit 0,98 Euro, für das kommende Jahr mit 1,12 Euro und für das übernächste Jahr mit 1,21 Euro. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von 18,7.

Profil

Die Patrizia AG (ehemals PATRIZIA Immobilien AG) ist ein bankenunabhängiges vollstufiges Immobilien-Investmenthaus. Den gesamten Immobilien-Lebenszyklus abdeckend, bietet die Gesellschaft Akquisition & Consulting, Asset Management, Wohnungsprivatisierung, Immobilienmanagement, Projektentwicklung, Bautechnik und Sales.

Des Weiteren werden Lage und Nutzungskonzept, Bausubstanz und Energiebilanz der Objekte analysiert, Teilmärkte erfasst und dabei auch steuerliche Gesichtspunkte berücksichtigt. Zu den Kunden des Unternehmens gehören institutionelle Investoren, gewerbliche und private Anleger sowie Selbstnutzer.

Puma-Aktie



Der deutsche Sportartikelhersteller Puma ist die achte und letzte Aktie, die Warburg Research im Juni favorisiert. Das Kursziel beträgt hier 79,00 Euro. Das ist eine Vorgabe, die sich um 14,5 Prozent über den aktuellen Notierungen von 69,00 Euro bewegt.

Das aktuelle Kursziel wurde dabei erst unlängst am 18. Mai von zuvor 64,00 Euro erhöht. Das sei auf der Grundlage höherer Annahmen für das langfristige Umsatzwachstum passiert, hieß es damals. Trotz eines geringeren Umsatz- und Gewinnrückgangs im Jahr 2020 werde die Aktie mit einem ungerechtfertigt hohen Abschlag gegenüber dem Konkurrenten Adidas gehandelt.

Wie der zuständige Analyst Jörg Philipp Frey weiter hinzufügt, habe sich im ersten Quartal der Marktanteilsgewinn von Puma beschleunigt. Die Verkaufsdynamik bei dem Unternehmen sei um 18 Prozentpunkte besser als bei Adidas und sogar um 21 Prozentpunkte. besser als bei Under Amour ausgefallen.

Schon 2019 sei stärker als die Vergleichsgruppe gewachsen, doch die relative Leistung habe sich im Auftaktquartal noch einmal um bis zu sieben Prozentpunkte verbessert. Frey ist daher zuversichtlich, dass Puma bereits im dritten Quartal zu einem Umsatzwachstum zurückkehren wird.

Wenn man bedenke, dass Puma derzeit mit einem klaren Bewertungsabschlag gegenüber Adidas gehandelt werde, aber gleichzeitig über die besseren langfristigen Wachstumsaussichten (Aufholpotenzial in China, Marktführer in Indien, starke Position im Frauenbereich sowie dem Sport als Lebensstil und damit den wichtigsten Wachstumstreiber in den nächsten Jahren) verfüge und zudem starkes Aufwärtspotenzial bei der Marge habe, sei von einer Outperformance der Aktie auszugehen.

Die Gewinnreihe je Aktie sieht von 2020 bis 2022 wie folgt aus: 0,84 Euro, 1,99 Euro und 2,58 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 26,7.

Profil

Die Puma SE Rudolf Dassler Sport (Puma) ist ein international tätiger Sportartikelhersteller. Das Unternehmen entstand durch die Aufteilung der 1948 gegründeten Gebrüder Dassler Schuhfabrik zwischen den Brüdern Rudi und Adi Dassler in Adidas und Puma. Das Unternehmen entwickelt und produziert Schuhe, Textilien und Accessoires.

Die Produktpalette von Puma umfasst zahlreiche Produkte für den In- und Outdoorbereich. Im Bereich Sport Fashion kooperiert Puma mit namhaften Designer-Labels wie Alexander McQueen, Mihara Yasuhiro und Sergio Rossi. Darüber hinaus bestehen auch Kooperationen im Bereich Lifestyle-Kleidung mit BMW oder dem BVB.