Kanada-Anleihe: Handelsstreit mit den USA beigelegt - wie Anleger jetzt profitieren
· Börse Online RedaktionKanadas Ministerpräsident Justin Trudeau und US-Präsident Donald Trump sind wieder beste Freunde. Ende September einigten sich die beiden auf eine Neuauflage des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens. Während der Verhandlungen hatte Trump Trudeau mit Sanktionen gedroht. Diese hätten Kanadas Wirtschaft schwer geschadet.
Dieses Risiko ist jetzt vom Tisch. Der von NAFTA in USMCA (USA-Mexiko-Kanada-Abkommen) umbenannte Deal erlaubt der kanadischen Notenbank, ihre geldpolitische Normalisierung fortzusetzen. Vergangene Woche erhöhte Stephen Poloz, Chef der Bank of Canada (BoC), den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent. Es war in diesem Jahr bereits die dritte Anhebung. 2019 dürften drei weitere Erhöhungen folgen - der Zinssatz stünde Ende 2019 dann vermutlich bei 2,5 Prozent. Aller Wahrscheinlichkeit nach will Poloz den Zinssatz im Jahr 2020 auf drei bis 3,5 Prozent anheben.
Noch aber liegt das Zinsniveau deutlich unter der Teuerungsrate von 2,7 Prozent. Würde die Notenbank nicht gegensteuern, droht Kanadas Wirtschaft zu überhitzen, in etlichen Branchen zeichnen sich Personal- und Kapazitätsengpässe ab. 2019 wird Kanadas Bruttoinlandsprodukt um zwei Prozent zulegen.
Die kommenden Zinserhöhungen sollten den kanadischen Dollar weiter stärken. In den vergangenen drei Monaten hatte der "Loonie" gegenüber der Gemeinschaftswährung um rund drei Prozent zugelegt. Mit der im Jahr 2020 fälligen Staatsanleihe (siehe Kasten) können Investoren an Währungsgewinnen partizipieren. Noch dazu weist das Papier gegenüber der entsprechenden deutschen Bundesanleihe einen attraktiven Renditeaufschlag auf.