André Kostolany gilt als die Börsenlegende in Deutschland. Doch was würde er jetzt in dieser unsicheren Zeit an der Börse machen? Wir haben mit einem seiner Schüler gesprochen und dieser verrät, was Kostolany jetzt mit seinen Aktien machen würde.
"Kostolany hat ja am Ende seiner Karriere nicht mehr spekuliert. Ich glaube auch, dass der gestiegene Zins ihn dazu verleiten würde, mal Gewinne mitzunehmen", sagt Stefan Risse, Schüler von Kostolany und Kapitalmarkt-Experte bei der Fondsgesellschaft ACATIS. Doch wie würde die Börsen-Legende Kostolany die Börsen jetzt betrachten?
Schüler von André Kostolany verrät: So würde Börsen-Legende jetzt auf die Börse schauen
"Denn Kostolany hat sehr gut in seinen Büchern beschrieben, wie der langfristige Zins am Anleihemarkt im Verhältnis zum Aktienmarkt steht. Allerdings hat er das ja beschrieben in den 80er und 90er Jahren, da war die Korrelation noch deutlich stärker. Die gab es dann eigentlich ab der Jahrtausendwende kaum mehr, weil wahnsinnig viel Liquidität im System war. Doch jetzt haben wir die Korrelation mal wieder gefunden", sagt Risse.
Zudem warnt der Kapitalmarkt-Experte von ACATIS vor der ersten Zinssenkung an den Börsen. Seiner Meinung nach sei diese nämlich nicht positiv, sondern eher kritisch zu sehen:
Das war André Kostolanys wichtigster Börsen-Tipp
So verrät Stefan Risse auch, was für ihn der wichtigste Tipp seines Lehrmeisters André Kostolany war: "Erfahrenere Börsianer sind schon ein bisschen vorsichtig jetzt. Und da muss man sich dann immer erinnern an Kostolanys Börsenweisheit: An der Börse ist zwei mal zwei nicht vier, sondern fünf minus eins. Damit meinte er: Es kommt alles, wie es logischerweise kommen muss. Aber es kommt auf Umwegen so es dauert manchmal deutlich länger, als man erwartet hat und man braucht dringend die Geduld."
So bezieht Risse diese Aussage der Börsen-Legende darauf, dass er schon länger von einer Korrektur an der Börse ausgeht, sie aber bislang noch nicht gekommen ist. Und so schlussfolgert er: "Jetzt wird man sehen, ob meine Prognose dann noch aufgeht oder ob ich diesmal mit der Wahrsagung, dass da jetzt mal innerhalb dieses Zinserhöhungszyklus noch mal eine größere Korrektur kommen müsste, ob ich mit der dann irgendwann auch richtig liege. Das sage ich deswegen, weil man kann natürlich immer fallende Kurse voraussagen. Doch wenn die Börse erst kräftig steigt und dann mal etwas fällt, dann hatte man auch nichts davon."
Warum konkret Stefan Risse jetzt von einer Korrektur ausgeht und auf welche Aktien er als Value-Investor dann ein Auge werfen würde, das erfahren Sie jetzt im neuen Video auf unserem Youtube-Kanal BÖRSE ONLINE.