Die neue Woche hat Börsen auf der ganzen Welt erschüttert. Teilweise verloren Leitindizes am Montag Prozente im zweistelligen Bereich und besonders Tech-Aktien mussten leiden. Ist das jetzt der Anfang vom Ende für den KI-Boom? Nicht unbedingt.

Endet so der Bullenmarkt für KI-Aktien? Seit Montag stehen Börsen auf der ganzen Welt unter Druck. Der DAX verlor zwischenzeitlich mehr als drei Prozent und fiel zwischenzeitlich ganz nah an die Marke von 17.000 Punkten, der japanische Leitindex Nikkei verlor sogar zweistellig. Und in den USA läuft es für den Technologieindex Nasdaq auch schon seit einigen Wochen nicht mehr. So sind es vor allem Tech-Werte, die Anlegern Sorgen machen.

Nvidia begann am Montag den Abwärtssog als die Meldung in den Medien die Runde machte, dass sich ein neues Chip-Modell des Herstellers um mehrere Monate verzögern könnte. Nvidia selbst dementierte das umgehend, der Schaden war aber schon angerichtet. Die Aktie brach zwischenzeitlich um etwa 13 Prozent ein, viele andere Tech-Werte wie Infineon aus Deutschland zogen zunächst ebenfalls südwärts. 

Und selbst Tech-Giganten wie Microsoft und Alphabet mussten zuletzt trotz durchaus solider Quartalsberichte Verluste hinnehmen. Man könnte also annehmen, dass der Peak des KI-Booms erstmal erreicht ist und es jetzt rapide in die andere Richtung geht. Vieles spricht aber dafür, dass es sich nur um eine vorübergehende Korrektur handeln könnte und nicht um einen richtigen Crash.

KI-Aktien fundamental immer noch gut unterwegs

Denn die Bedingungen für einen Crash wie bei der Dotcom-Blase vor 24 Jahren sind momentan noch nicht gegeben. Damals krachten die Umsatzzahlen der großen Unternehmen komplett ein. Davon ist bei vielen Playern heute aber noch gar nicht die Rede. Alphabet vermeldete erst kürzlich einen Umsatzanstieg von 14 Prozent im zweiten Quartal, Microsoft kam sogar auf 15 Prozent. Und auch Nvidia hatte zuletzt mit seinen Quartalszahlen noch begeistert. 

Es scheint eher so, dass der Markt gerade überempfindlich auf alle Meldungen reagiert. Immerhin wäre selbst eine Verzögerung des neuen Chip-Modells bei Nvidia kein Weltuntergang für die Branche – und das Gerücht ist nicht bestätigt. Dass die ganze Branche nicht kurz vor der Explosion steht, dafür spricht auch, dass deutsche Werte wie Infineon, die am Montag zunächst von den US-Werten nach unten gedrückt wurden, sich im Laufe des Tages wieder schnell erholten – weil sich Anleger auf die durchaus vielversprechenden Quartalszahlen der deutschen Aktie konzentrierten. Fundamental scheint alles also gar nicht so schlecht zu laufen.

Abverkauf bei Tech-Giganten wegen Small Caps?

Der große Abverkauf bei den großen Tech-Werten könnte aber auch damit zusammenhängen, dass Anleger in Hinblick auf baldige Zinssenkungen mehr Geld von besagten Unternehmen abziehen, um es in Small Caps zu investieren. Die sind während des Siegeszuges der Magnificent Seven nämlich bisher zu kurz gekommen und könnten jetzt wieder anziehen. 

Das würde auch erklären, warum der Small Cap-Index Russell 2000 genau dann mit einem signifikanten Anstieg begann, als der Nasdaq-100 im Juli einen Höchststand erreicht und danach mehr und mehr abrutschte. Für die momentane Tech-Schwäche gibt es also viele Gründe, eine geplatzte KI-Blase muss das aber noch nicht sein. 

Anleger können sich stattdessen überlegen, ob Sie den Abverkauf beispielsweise mit dem Tech-Giganten Index von BÖRSE ONLINE zu ihrem Vorteil nutzen.

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