Ausgangssituation und Signal
Der Aktienkurs von Kion steigt am Donnerstag um bis zu 12,2 Prozent gegenüber dem Vortagsschluss. Damit gehörten die Titel unangefochten zu den Outperformern im MDAX. Seit Wochenbeginn summieren sich die Gewinne damit auf stolze 17 Prozent; die bisherige Monatsperformance beträgt stattlichen 22Prozent. Verständlich, dass sich die Papiere etwas heiß gelaufen haben; dies ist an der Grafik unterhalb des Tagescharts abzulesen. Die dortige Kurve zeigt den prozentualen Abstand zwischen 21-Tagelinie (grün) und Aktienkurs.
Die Überlegung: Je weiter sich der Aktienkurs von seinen durchschnittlichen Notierungen entfernt, desto "überkaufter" präsentiert sich ein Titel - Gewinnmitnahmen, und damit einhergehend fallende Notierungen, drohen. Aktuell notiert die Kion-Aktie mit 57,64 Euro gut 18 Prozent höher als im Durchschnitt der vergangenen 21 Handelstage. So verwundert es nicht, dass die Höchstkurse von Donnerstagmorgen (59,90 Euro) bis zum Nachmittag nicht gehalten werden konnten: bis 14:15 Uhr ist das Plus auf 8,4 Prozent dahingeschmolzen.
Die Charts im Detail
Erschwerend kommt hinzu, dass sich bei 61,88 Euro das bisherige Jahreshoch befindet - siehe Wochen- / Monatschart. Aus charttechnischer Sicht ist spätestens dort mit einem Widerstand zu rechnen, der eine Konsolidierung / Korrektur auslösen könnte. Dies auch in Anbetracht des prozentualen Abstands zwischen 200-Tagelinie (blau) und Aktienkurs, der aktuell 132 Prozent beträgt und damit auch auf mittelfristiger Sicht eine überkaufte Marktsituation signalisiert.
Die Kion Group AG, ein namhafter Gabelstapler-Hersteller, hat am Donnerstag Geschäftszahlen zum 3. Quartal offengelegt. Diese fielen besser aus, als vom Markt erwartet.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Kion Group AG: Eine solide Halteposition. Wer in dem Titel ist, sollte aber schleunigst seinen Stop-Losskurs nach oben hin anpassen, um Buchgewinne zu sichern. Ob man als Anleger den jetzigen Kursen hinterherspringen sollte, ist fraglich. Charttechnisch spricht einiges für eine Konsolidierung / Korrektur, die erneut bis an die 200-Tagelinie (50,50 Euro) führen könnte. Auf diesem Niveau sähen wir neuerliche Kaufkurse. Andererseits wäre ein Ausbruch über das bisherige Jahreshoch bei 61,88 Euro als sehr positiv zu bewerten und wäre ein klares Long-Signal
Nächste Widerstände: 61,88 Euro (bisheriges Jahreshoch) und 66,02 Euro.
Nächste Unterstützungen: 50,50 Euro (200 Tagelinie) und 48,85 Euro.
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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