Maßgeblich zur positiven Entwicklung trug aber auch das Geschäft der neuen Kion-Logistik-Tochter Dematic bei, das erstmals voll in das Zahlenwerk einfloss. Dabei hatte gerade diese Sparte 2017 zunächst geschwächelt und den Jungheinrich-Rivalen im Oktober zur Reduzierung seiner Jahresprognose veranlasst. Doch schon damals hatte Kion rasche Erholung versprochen.
Mit dem 2016 übernommenen Anlagen- und Maschinenbauer Dematic will Kion sein Geschäft als Komplettanbieter für Lager und Transportsysteme in neue Höhen befördern. Die Neuausrichtung kommt laut Riske sehr gut voran. Weitere Zukäufe seien vor allem in den Bereichen Energie, Digitales und Automatisierung denkbar. Größere Vorhaben gebe es allerdings nicht, sagte der Amerikaner. Es gelte zunächst, die Übernahme von Dematic zu verkraften.
Mit der neuen Tochter ist Kion nach eigenen Angaben weltweit Branchenführer bei "Supply Chain Solutions", die Geschäfte mit automatisierten Förder- und Lagersystemen sowie Sortieranlagen umfassen. Bei Gabelstaplern und Flurförderfahrzeugen liegt Kion hinter Toyota Industries. Der jüngst nach Frankfurt übergesiedelte Konzern war einst Teil von Linde; ein Vorläufer von Dematic gehörte zu Siemens. Im Jahr 2012 stieg Weichai Power bei Kion ein, der chinesische Konzern hält jetzt 43 Prozent. Kion und Weichai seien enger zusammengewachsen, sagte Riske. "Wir trauen uns gegenseitig, haben ein gutes Verhältnis." Der Einstieg des Autobauers Geely bei Daimler rückte zuletzt das Deutschland-Engagement von Chinesen in den Fokus.
Bei Kion trug die Senkung der US-Körperschaftssteuer zum Anstieg des Konzernergebnisses um gut 73 Prozent auf 426,4 Millionen Euro bei. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) kletterte um knapp 43 Prozent auf 765,6 Millionen Euro. Seinen Eignern will das MDax-Unternehmen eine 24 Prozent höhere Dividende von 99 Cent je Aktie zukommen lassen.
Analysten zeigten sich zufrieden mit den Zahlen, die auch die Anleger lockten: Die Aktien legten 4,8 Prozent zu.
rtr