Der E-Truckbauer Nikola sieht sich schweren Betrugsvorwürfen ausgesetzt. Im Gefolge der Vorwürfe, die von dem US-Analysehaus und Shortseller Hindenburg Research erhoben werden, hat die Nikola-Aktie massiv an Wert verloren. Nun hat der Investor Arab Salem das Unternehmen sowie Nikola-Chef Trevor Milton und zwei weitere Führungskräfte verklagt. Zudem will Arab Salem im Rahmen einer Sammeklage auch andere Aktionäre vertreten, die im Zeitraum vom 4. Juni bis 9. September 2020 Nikola-Aktien erworben haben.
Der Klage fußt laut dem Portal Law Street darauf, dass die Beklagten "im Wesentlichen falsche und irreführende Aussagen bezüglich der Geschäftstätigkeit, der Betriebsabläufe und der Compliance-Richtlinien des Unternehmens gemacht" hätten. Insbesondere behauptet Salem, dass Nikola es versäumt habe, das "finanzielle, technologische und betriebliche Profil" des Unternehmens offen zu legen, oder falsche oder irreführende Aussagen gemacht habe, die "ein materiell falsches Bild vom Wachstum und Erfolg des Unternehmens vermitteln sollten und dies auch taten, wodurch der Aktienkurs des Unternehmens künstlich in die Höhe getrieben wurde." Der Kläger erhebt Schadenersatzforderungen nebst Zinsen und wird von Pomerantz LLP und The Schall Law Firm vertreten.
Darüber hinaus geht laut dem Wirtschaftsdienst Bloomberg auch die Börsenaufsicht U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) den Betrugsvorwürfen nach. Zudem soll laut Bloomberg, der sich auf die Wirtschaftszeitung "Financial Times" beruft, auch das US-Justizministerium Nachforschungen anstellen.