Im Jahr 2018 dürften rund 15 Millionen Euro durch die Bücher gegangen sein. Die große Chance für Investoren ist jedoch der Ausbau des Streamingdiensts "Klassik Radio Select". Hier bietet der Radiosender moderierte Kanäle. Die Startphase läuft gut an. Es gibt bereits 120 000 aktive Installationen. Aber das Unternehmen hat noch nicht veröffentlicht, wie viele Nutzer schon ins 5,99 Euro teure Monatsabo wechselten.
Zwei Kurshebel
An der Börse wird Klassik Radio mit 38 Millionen Euro bewertet. Diese Summe dürfte allein schon durch die Vermarktung des klassischen Radiogeschäfts abgedeckt sein. Das Unternehmen hat Ende Dezember seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2018 konkretisiert. Dabei wurde das Betriebsergebnis aus dem Vorjahr in Höhe von 1,7 Millionen Euro leicht übertroffen. In dieser Rechnung sind aber Anlaufkosten in Höhe von 800 000 Euro für den Aufbau des Streamingdiensts schon berücksichtigt. Heißt im Umkehrschluss: Bereinigt darum dürfte der Gewinn um die Hälfte zulegt haben. Und hier stehen 2019weitereVerbesserungenan. Zum einen wirken die Reichweitenzuwächse nun ganzjährig. Dank größerem Publikum wurde Klassik Radio ab 1. Januar auch in die Vermarktung der ARD-Sender aufgenommen. Das verspricht zusätzliche Erlöse, denen kaum Kosten gegenüberstehen.
Als Joker kommt das Streamingportal obendrauf. Den Breakeven siedelt das Unternehmen bei einer Abonnentenzahl im niedrigen fünfstelligen Bereich an. Ziel ist es aber, bis 2020 rund 100 000 zahlende Kunden zu haben. Dann flössen dem Unternehmen sieben Millionen Euro zusätzlich zu, von denen wohl fünf Millionen als Betriebsergebnis hängen bleiben. Erreicht Klassik Radio diese Marktpräsenz, ist auch das Kursziel von SMC Makulatur. Wenn nicht, dürfte das klassische Geschäft den Kurs nach unten absichern.