von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Nur 30 Millionen Deutsche schauen sich die Spiele unserer Mannschaft während der WM an - hätten Sie das gewusst? Die Mehrheit von 50 Millionen hat mit Fußball nichts am Hut. Zugegeben, da sind auch Greise und Säuglinge mitgezählt, aber dennoch: Angesichts der Allgegenwärtigkeit der Weltmeisterschaft in Medien und Stammtischgesprächen verfolgen gefühlt 99 Prozent der Bevölkerung den Ball.

Auch an der Börse kann die Minderheit den Trend bestimmen, es ist gar nicht notwendig dass immer alle dabei sind - manchmal ist es sogar schlecht, denn wenn die meisten Marktteilnehmer schon investiert sind, kann der Index nicht mehr weiter steigen. Wer sollte in diesem Fall noch kaufen? Im nun beginnenden Sommerloch, dass sich von Mai (US-Sprichwort "Sell in May") bis September ("Remember to come back in September") hinziehen kann, ist daher alles offen. Fakt ist, die Kurse bewegen sich weniger stark in eine Richtung, aber sie stehen nicht unbedingt still. Es reichen wenige Orders, um den Index zu bewegen - auch wenn es nur kleine Etappen sind.

Auch charttechnische Marken können weiterhin durchbrochen werden, so geschehen heute im frühen Handel, als der DAX nach einer kurzen Denkpause die erste schwache Hürde bei 9970 zurück erobert hat. Ähnliches sollte ihm bei der 10.030er-Marke gelingen, knapp darüber winkt dann sogar ein neuer Rekordstand. Ob angesichts der jahreszeitlich bedingten Flaute dann aber noch Luft ist bis an die Obergrenze des aktuellen Aufwärtstrendkanals bei rund 10.170 Zählern darf bezweifelt werden. Eher sollte sich ein neuer, flacherer Korridor ausbilden können.

Solange der Markt aber nicht überhitzt ist, bleibt er positiv einzuschätzen. Angesichts der eher ruhigen Kursentwicklung droht diese Gefahr vorerst auch nicht. Ein Absturz bis unter die Zone 9800/9900 ist daher ebenfalls nur mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit einzustufen. Dort bilden 21-Tage-Linie, Aufwärtstrend und eine horizontale Chartmarke im Ein-Stunden-Chart die erste Unterstützung.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist nun vor allem der Aufwärtstrendkanal wichtig: Er lässt den Kursen Luft nach oben bis etwa 10.400 / 10.600 Zähler. Die Untergrenze dieses Kurskorridors bildet bei 9200/9300 Punkten zusammen mit der 200-Tage-Linie zugleich die erste Unterstützung im übergeordneten Zeitfenster - erst darunter wird die Prognose wieder schlechter, doch momentan droht dieser Ernstfall nicht.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ergeben sich zusätzlich zu den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500/8000 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve warnen zudem rechtzeitig vor einer massiv überkauften Marktlage. Doch dazu müssen sie erst obere Extrembereiche (rote Zonen) erreichen - davon sind die Signalgeber noch ein Stück entfernt, insbesondere der Abstand zur 200-Tage-Linie zeigt noch Potenzial.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände