Weil sich die Stahlpreise in den USA binnen eines Jahres fast halbierten und auch in Europa sinken, glauben Börsianer nicht, dass der Metallhändler seine Ziele für das zweite Quartal erreicht. Von April bis Juni wollten die Duisburger einen operativen Gewinn von 50 bis 60 Millionen erzielen. Da die Preise weiter fallen dürften, erwartet mancher Markteilnehmer, dass Klöckner dann auch seine Jahresprognose kassiert. Nach dem Kursrückgang aber scheinen diese Sorgen weitgehend eingepreist. Doch auch wenn Klöckner nun günstig bewertet ist, dürften die Nachrichten um das schlechte Marktumfeld, eine Gegenreaktion der Aktie vorerst begrenzen.
Krones musste seine Gewinnprognose um die Hälfte zusammenstreichen. Jetzt könnte der Konzern beginnen, mehr und mehr Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern. Statt sechs Prozent operativer Marge erwartet der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen nur noch eine Gewinnspanne von drei Prozent. Neben Konjunkturrisiken und hohen Materialkosten macht dem SDAX-Konzern die Diskussion um Plastikmüll zu schaffen. Gerade bei den besonders lukrativen Abfüllanlagen für Plastikflaschen werden Bestellungen verschoben. Firmenkenner glauben nun, dass Krones seine Kapazitäten an günstigen Produktionsstandorten wie Ungarn oder China ausbauen könnte und sie dafür hierzulande zurückfährt. Details dürfte es frühestens mit den Zahlen zum zweiten Quartal am 25. Juli geben.
Mit dem Sieg über seinen Großaktionär auf der vergangenen Hauptversammlung (HV) hat Biofrontera den Kampf um seine Zukunft in die Verlängerung geschickt. Bei der Biotechfirma ist die Deutsche Balaton eingestiegen. Auf der HV wollte der aktivistische Investor Vorstand und Aufsichtsrat neu besetzen. Obwohl die Deutsche Balaton mit fast 27 Prozent großes Stimmgewicht besitzt, wurden alle Anträge abgelehnt. Nach der Niederlage erklärte Deutsche Balaton-Besitzer Wilhelm Zours: Nach der HV, sei vor der HV.