Der Konzern nutze entsprechende Kreditlinien, um seinen operativen Handlungsspielraum zu vergrößern. Zudem verkündete Knorr-Bremse Kurzarbeit an einzelnen Standorten in Deutschland, einen Stellenabbau in Amerika und eine Rücknahme seiner Geschäftsprogose.
Dennoch will Knorr-Bremse 40 bis 50 Prozent des Gewinns vom vergangenen Jahr an die Aktionäre auszahlen. Bei einem von Analysten auf rund 620 Millionen Euro geschätzten Überschuss wären das bis zu 310 Millionen Euro. Der Löwenanteil geht an den Investor Heinz Hermann Thiele, der mehr als 70 Prozent der Konzernanteile hält. Thiele war jüngst überraschend bei der Lufthansa eingestiegen. Er hält nach bisherigen Stimmrechtsmitteilungen zehn Prozent an der Fluggesellschaft, die von der Coronakrise besonders betroffen ist.
Die Geschäftsprognose, die Knorr-Vorstandschef Bernd Eulitz vor gut zwei Wochen aufgestellt hat, ist nun obsolet. Eulitz erwartet nun einen deutlichen Rückgang von Umsatz und Betriebsergebnis (Ebitda) im Vergleich zu 2019. Bisher hatte Eulitz auf lediglich begrenzte Auswirkungen der Pandemie gehofft und deshalb mit einem Umsatz zwischen dem Vorjahreswert von 6,9 Milliarden Euro und 6,5 Milliarden Euro kalkuliert.
Im vergangenen Jahr war der Betriebsgewinn um 8,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Die Höhe des Überschusses und den genauen Dividendenbetrag will Knorr-Bremse erst nach der Billigung des Jahresabschlusses am 21. April mitteilen.
rtr