Während das Handelsgeschäft und auch die Stromerzeugung der Kohle- und Kernkraftwerke zulegten, brachen wegen schlechter Witterungsverhältnisse die Ergebnisse der Windkraftanlagen an Land ein. RWE bestätigte die Prognose, wonach der Konzern 2021 auf Konzernebene ein bereinigtes Ebitda von 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro anstrebt. Die Dividende soll auf 90 Cent je Aktie nach zuvor 85 Cent steigen.
"Wir haben in den ersten drei Quartalen trotz wetterbedingter Einbußen besser abgeschnitten als im Vorjahr", sagte Finanzchef Michael Müller. "Das verdanken wir vorrangig den guten Geschäften im Energiehandel." Die Sparte steigerte ihr operatives Ergebnis auf 609 Millionen Euro nach 399 im Vorjahreszeitraum. Auch die Kohle- und Kernkraftwerke, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, konnten dank der gestiegenen Strom-Großhandelspreise zulegen. Ihr Ergebnis war mit 720 Millionen Euro fast doppelt so hoch wie vor Jahresfrist.
Der Bereich Onshore Wind/Solar kam hingegen nur noch auf ein bereinigtes Ebitda von 36 Millionen Euro - im Vorjahreszeitraum waren es noch 373 Millionen gewesen. Die Einbußen gegenüber durchschnittlichen Windverhältnissen bezifferte Finanzchef Müller auf rund 150 Millionen Euro. Neben ungünstigen Windverhältnissen belasteten die Einbußen in Folge der Jahrhundertkälte im Februar in Texas das Geschäft. Dort waren zahlreiche Windräder ausgefallen, so dass RWE seine Lieferverpflichtungen nur durch den Einkauf von Strom zu hohen Preisen nachkommen konnte. RWE hat die Verluste dadurch 400 Millionen Euro beziffert.
Die RWE-Aktie legte zeitweise um bis zu drei Prozent zu, gab aber später einen Teil der Gewinnen ab. RWE hat sich zu einem der größten Ökostromerzeuger Europas gewandelt und sieht sich gut auf dem Weg, bis 2022 über Kapazitäten bei Windkraft, Solar und Speichern von mehr als 13 Gigawatt zu verfügen. Derzeit sind es 9,5 Gigawatt. Dem aktivistischen Investor Enkraft geht das nicht weit genug. Er forderte erneut eine Abgabe des Braunkohlegeschäfts. Dies behindere die Entwicklung des Kerngeschäfts.
rtr