Nachdem die US-Notenbank Federal Reserve gestern den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf nun ein Band zwischen 2,25 Prozent und 2,5 Prozent angehoben hat, reagierten die Anleihemärkte prompt: Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen stieg, während die Rendite der 10-jährigen US-Staatsbonds fiel. Damit boten zwischenzeitlich die 2 Jahre laufenden Bonds 0,32 Prozentpunkte mehr Rendite als die 10-jährigen Papiere.
Normalerweise ist es umgekehrt, da bieten länger laufende Bonds mehr Rendite als die kürzer laufenden. Die jetzt zu beobachtende inverse Renditekurve gilt als Indikator für eine Rezession. Zumindest in der Vergangenheit zeigte eine inverse Renditekurve oft vorzeitig eine Rezession an. Und der Wirtschaftsabschwung könnte kräftig werden, denn der Abstand liegt auf einem Niveau, das es seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Sollte es in den USA als der mit Abstand größten Volkswirtschaft der Welt zu einem massiven Konjunktureinbruch kommen, dürfte das auch die Aktienmärkte rund um den Globus in Mitleidenschaft ziehen.