In Deutschland ist momentan viel Bewegung in der Cannabis-Debatte. Genau wie in den USA. Dort brachten jetzt eine Äußerung der Vizepräsidentin einige Aktienkurse zum Glühen.

Es war nicht viel, was die US-Vizepräsidentin Kamala Harris am letzten Freitag sagte. Aber was sie sagte, schlug ein – vor allem bei Cannabis-Aktien. Die US-Strafverfolgungsbehörde DEA (Drug Enforcment Administration) soll nach Harris' Dafürhalten die Herabstufung von Cannabis in eine niedrigere Gefahrenstufe beschleunigen. Momentan steht Marihuana auf derselben Gefahrenstufe wie Heroin oder Fentanyl. In den USA starben durch die letztgenannte synthetische Droge schon Hunderttausende. 

Marihuana ist dagegen in einigen US-Bundesstaaten als Freizeitdroge zugelassen worden. Die Biden-Regierung versucht schon länger, für Cannabis eine Absenkung der Risikostufe zu erreichen. Dennoch befeuerte die aktuelle Äußerung von Harris einige Wertpapiere ordentlich.

Zweistellige Kurssprünge innerhalb eines Tages

Um rund 20 Prozent waren unter anderem die Aktien der kanadischen Unternehmen Canopy Growth und Aurora Cannabis bis zum amerikanischen Börsenschluss am Montag nach oben geschossen. Ob sich darauf aufbauend jetzt eine Rallye bildet, ist aber unklar und hängt auch davon ab, ob die komplette Legalisierung als Freizeitdroge jetzt noch mal einen Schub bekommt. Bisher hatte sich ein Investment in Canopy Growth oder Aurora zum Beispiel nicht ausgezahlt. 

Über drei Jahre betrachtet ging es für die Titel über 90 Prozent nach unten. Ob die Cannabis-Unternehmen mit ihrem Geschäftsmodell nachhaltig Erfolg haben, muss also erst noch zeigen.

AURORA CANNABIS INC. REGISTERED SHARES O.N. (WKN: A4ZZ0W)

Was machen deutsche Player?

Auf deutsche Cannabis-Aktien hatte die Forderung der US-Regierung naturgemäß zunächst keine größeren Auswirkungen. Stattdessen ging es für Titel wie SynBiotic oder Cannovum Cannabis am Montag zweistellig nach unten. Grund dafür dürfte sein, dass die in Deutschland für April geplante Teil-Legalisierung von Cannabis weiter auf der Kippe steht und das Gesetz laut Stimmen aus der Ampel-Koalition durchaus noch scheitern könnte, wie das Handelsblatt berichtete. 

Das Gesetz muss an diesem Freitag noch den Bundesrat passieren. Anleger sollten die weitere Entwicklung in den nächsten Wochen in Deutschland und Amerika genau beobachten. 

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