Allerdings bekräftigen die Währungshüter ihre Einschätzung, dass die Preissteigerungen nur vorübergehend seien, und sehen derzeit keinen Anlass, ihre Geldpolitik zu ändern.
Indes verläuft Chinas wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise holpriger als gedacht. Im April stiegen die Einzelhandelsumsätze um 17,7 Prozent, verglichen mit April 2020. Experten hatten mit einem Plus von 24,9 Prozent gerechnet. Arbeitsmarkt, Lohnentwicklung, privater Konsum, Dienstleistungssektor, Investitionen in die Produktion - all das hat Ökonomen zufolge noch nicht wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht. Die Corona-Unsicherheit vermiest chinesischen Konsumenten insbesondere alles, was mit Reisen, Freizeit und Unterhaltung zu tun hat. Immerhin: Da, wo es nicht um Konsum geht, läuft es besser. Die Industrieproduktion stieg wie erwartet im April um 9,8 Prozent, auch Anlageinvestitionen und Exporte entwickelten sich positiv.
In Großbritannien genießen die Menschen unterdessen die Tatsache, dass immer mehr Corona-Beschränkungen gelockert oder ganz aufgehoben werden. Im März wuchs vor diesem Hintergrund die Wirtschaft gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent. Experten hatten nur mit 1,3 Prozent Plus gerechnet. Besonders Einzelhandel, der öffentliche Sektor sowie die Baubranche legten zu. Der britischen Wirtschaft könnte ein Sommermärchen bevorstehen: Ökonomen trauen der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt im zweiten Quartal ein Wachstum von fünf Prozent gegenüber dem Vorquartal zu - dank der schnellsten Impfkampagne Europas. Die Bank of England erwartet für das Gesamtjahr ein Wachstum von 7,25 Prozent.