Der Inflationsdruck in den USA bleibt hoch. Im Juni stieg die Teuerungsrate auf den höchsten Stand seit August 2008. Die Verbraucherpreise kletterten im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 5,4 Prozent und damit stärker als die erwarteten 4,9 Prozent. Neben Wohnen und Nahrungsmitteln verteuerten sich Flugtickets, Hotelübernachtungen und gebrauchte Autos. Notenbankchef Jerome Powell ist weiterhin der Meinung, dass die Preise wieder sinken werden, wenn sich Lieferengpässe auflösen. Noch gibt es dafür keine Anzeichen. Die Industrieproduktion legte im Juni mit plus 0,4 Prozent gegenüber dem Mai weniger stark zu als erwartet, vor allem weil der Autoindustrie Komponenten fehlten. Eine Hitzewelle im Nordwesten der USA, Dürre in westlichen US-Bundesstaaten sowie Brände unter anderem in Kalifornien werden zudem zum Risiko für die US-Landwirtschaft. Ernten könnten in diesem Jahr geringer ausfallen als erwartet, auch Viehweiden leiden unter den Wetterbedingungen. Viele Agrarrohstoffe sind bereits teurer geworden.
Auch in Südafrika zogen die Preise zuletzt deutlich an. Der Rand, in diesem Jahr bislang eine der stärksten Schwellenländerwährungen, verlor indes jüngst an Wert. Sah es zunächst nach einer von der globalen Rohstoffnachfrage getriebenen Konjunkturerholung aus, verschlechtern sich die Perspektiven zusehends. Wegen einer dritten Corona-Welle gelten Ausgangsbeschränkungen. Zudem kam es zu gewaltsamen Protesten in Zusammenhang mit der Verhaftung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma. Experten rechnen damit, dass die Notenbank die Zinsen auf niedrigem Niveau stabil halten wird. Die Währungshüter waren im Mai von einem BIP-Plus von 4,2 Prozent in diesem Jahr ausgegangen. Einige Experten schätzen, dass die Unruhen 0,4 Prozentpunkte Wachstum kosten können - allerdings ist diese Prognose mit Unsicherheiten behaftet und hängt davon ab, wie schnell die Situation unter Kontrolle gebracht wird.