Die New Yorker Börsen haben am Mittwoch ihre jüngste Verlustserie fortgesetzt und schwächer geschlossen. Negativ wurden Signale vom US-Arbeitsmarkt aufgenommen. So hat sich der Stellenaufbau in der US-Privatwirtschaft zu Jahresbeginn leicht verlangsamt: Die Zahl der neuen Jobs stieg nur um 175.000, etwas weniger als von Analysten erwartet. Die neuen Konjunkturdaten konnten die Anleger nach der Talfahrt zu Wochenbeginn nicht aus der Reserve locken. Am Montag hatten schwache Daten der US-Industrie einen Ausverkauf im großen Stil ausgelöst. Experten schließen nicht aus, dass der Markt nach dem Boom-Jahr 2013 inzwischen mitten in einer Kurskorrektur steckt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 15.478 und einem Tief von 15.340 Punkten. Er ging mit 15.440 Punkten nur minimal leichter aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 gab jedoch 0,2 Prozent nach auf 1751 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 0,5 Prozent auf 4011 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax mit 9116 Punkten 0,1 Prozent im Minus.

Die US-Börsen hatten am Vortag unter dem Eindruck guter Quartalszahlen etwas Boden gutgemacht. Insgesamt läuft die Bilanzsaison nicht schlecht: Von den knapp 300 Firmen im S&P 500, die bereits Einblick in ihre Bücher gewährt haben, übertrafen fast 70 Prozent die Markterwartungen. Das ist eine bessere Quote als der Durchschnitt seit 1994 (63 Prozent) und auch in den vergangenen vier Quartalen (67 Prozent). Doch die Anleger blicken derzeit besonders auf Konjunktursignale.

Im Fokus steht dabei vor allem die Lage am US-Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank Fed hat das Ausmaß ihrer weiteren Drosselung der Dollar-Flut von einer Verbesserung des Stellenmarkts abhängig gemacht. Die amtlichen Daten werden am Freitag veröffentlicht. Dabei könnte die Kälte in den USA die Zahlen verzerrt haben, sagte Paul Mendelsohn, Chefinvestmentstratege bei Windham Financial Services. Damit könne unklar bleiben, ob dieser Effekt einen Trend überdecke, und die Statistik die Anleger schließlich ratlos zurücklasse.

Bei den Einzelwerten legten die Aktien von Merck & Co zunächst um zwei Prozent zu, büßten bis zum Handelsschluss aber praktisch ihren gesamten Tagesgewinn wieder ein. Der Pharmakonzern will zusammen mit Konkurrenten die Wirkung eines aussichtsreichen neuen Krebs-Mittels in Kombination mit Produkten der Wettbewerber testen.

Auf wenig Begeisterung stießen die Pläne von CVS Caremark, künftig keine Zigaretten mehr verkaufen zu wollen. Es ist die erste US-Drogeriekette, die die Tabakprodukte aus den Regalen verbannt. Die Aktien fielen um ein Prozent.

Steiler nach unten zeigte der Kurs von Estee Lauder. Der Kosmetikkonzern enttäuschte mit seiner Prognose für den Gewinn im ersten Quartal. Dem New Yorker Unternehmen macht eine schwache Nachfrage in Europa und Südkorea sowie nachlassendes Wachstum in China zu schaffen. Die Papiere verloren knapp sechs Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 755 Millionen Aktien den Besitzer. 1236 Werte legten zu, 1762 gaben nach und 136 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von etwa 2,2 Milliarden Aktien 801 Titel im Plus, 1807 im Minus und 95 unverändert.

Reuters